Versicherungsberatung: Welchem Berater vertrauen Sie Ihre Finanzen an?
Jeder weiß, dass ein gewisses Maß an Versicherungsschutz notwendig ist, um für stürmische Zeiten gerüstet zu sein. Aber welche Versicherung brauchen Existenzgründer eigentlich? Eine Krankenversicherung? Natürlich. Eine Rentenversicherung? Ist ebenfalls nötig – aber gesetzlich oder privat? Wie sieht es mit einer Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung aus? Selbst wenn Sie bereits wissen, welchen Versicherungsschutz Sie brauchen, fehlt in der stressigen Phase der Existenzgründung oft die Zeit, um den passenden Tarif auszuwählen und die Leistungen zu vergleichen. Die Lösung für dieses Problem ist einfach: Wenden Sie sich an echte Versicherungsexperten, die Sie bei der Auswahl unterstützen.
Ermittlung des Versicherungsbedarfs und unabhängige Beratung
Existenzgründer müssen in der Startphase sehr viele Dinge beachten, weshalb die Suche nach notwendigen Versicherungen oft zu kurz kommt. Eine Versicherungsberatung spart in diesem Zusammenhang viel Zeit und schafft einen umfangreichen Überblick über die Angebote am Markt. Ermitteln Sie genau, welche Risiken auf Ihre persönliche Situation zutreffen. Im Ernstfall müssen vor allem Selbständige ausreichend abgesichert sein, damit ihre Existenz nicht gefährdet ist. Daher sollte nicht nur der Versicherungsbeitrag ein wichtiges Kriterium für die Wahl einer Versicherung sein – richten Sie Ihr Augenmerk verstärkt auf die eingeschlossenen Leistungen und das Serviceangebot des gewählten Versicherungsunternehmens.
Warum jeder Selbstständige eine Versicherungsberatung braucht
Wenn Sie nicht gerade einen Spezialisten bei einer Versicherungsgesellschaft kennen, fällt es Ihnen möglicherweise schwer, die zu versichernden Risiken richtig einzuschätzen und passgenaue Versicherungsverträge auszuwählen. Die Beratung bringt Ihnen die folgenden Vorteile:
- Ermittlung der persönlichen abzusichernden Risiken
- Identifizierung der wirklich erforderlichen Versicherungen
- Verzicht auf unnötige Versicherungsverträge
- Vermeidung einer Über- oder Unterversicherung
- Auswahl geeigneter Tarife, Leistungen und Versicherer
- je nach Art der Versicherungsberatung Vergleich der Tarife unterschiedlicher Versicherungen
Da die meisten Versicherungsberatungen am Markt für Sie kostenlos erfolgen, gibt es keinen Grund, auf ein Gespräch mit diesen Beratungsstellen zu verzichten.
Unterschiede bei der Versicherungsberatung: Makler vs. Vertreter
In Deutschland sind derzeit etwa 250.000 Versicherungsvermittler, -makler und -berater registriert. Doch Vertreter ist nicht gleich Vertreter: Sie wählen aus drei Typen von Versicherungsberatern, die sich nicht nur durch ihre Tätigkeit, sondern auch in ihrer Beziehung zum Kunden unterscheiden:
Versicherungsvertreter: feste Tätigkeit für eine/mehrere Versicherungsgesellschaften
Ein Versicherungsvertreter vermittelt Versicherungsverträge im Auftrag einer bestimmten Versicherungsgesellschaft. Man unterscheidet zwischen:
- Einzelvertreter: Der Einzelvertreter, auch Ausschließlichkeitsvertreter genannt, bewirbt und verkauft lediglich Produkte einer einzigen Versicherungsgesellschaft.
- Mehrfachvertreter: Der Mehrfachvertreter (auch: Mehrfachagent) hingegen arbeitet für mehrere, meist nicht konkurrierende Versicherungen (oft fünf bis zehn Unternehmen) und bietet somit eine größere Produktvielfalt. Er kann die beste Versicherung aus seinem Repertoire anbieten – aber nicht zwingend den besten am Markt verfügbaren Tarif in der jeweiligen Versicherungssparte.
Für wen ist der Versicherungsvertreter geeignet? Der Versicherungsvertreter wird selten empfohlen, da er wegen der Abhängigkeit von Provisionen nicht unabhängig und für die Interessen des Kunden agieren kann. Dennoch entscheiden sich viele Existenzgründer für diese Versicherungsexperten, da sie alle Versicherungen aus einer Hand mit attraktiven Rabatten erhalten und einen festen Ansprechpartner für alle Versicherungsangelegenheiten haben. Im Laufe der Jahre entwickelt sich über regelmäßige Gespräche häufig eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Versicherungsmakler: neutrale Beratung, große Tarifauswahl
Ein Versicherungsmakler wirkt als neutraler Vermittler zwischen einem Versicherungsunternehmen und einem Kunden. Anders als ein Vertreter ist er nicht vertraglich an eine Versicherung gebunden, sondern vertritt auf Grundlage eines Maklervertrags die Interessen seines Klienten.
Der Versicherungsmakler kann zwar unabhängig beraten – doch kann ihn niemand dazu zwingen. Der Kunde bemerkt es zunächst nicht, wenn der Makler Tarife empfiehlt, die für ihn mit einer besonders hohen Provision verbunden sind. Dennoch ist die Motivation hoch, dem Kunden den idealen Tarif zu vermitteln: Im Rahmen der Stornohaftung muss der Versicherungsmakler nämlich seine Provision zumindest anteilig zurückzahlen, wenn der Kunde seinen abgeschlossenen Vertrag innerhalb kurzer Zeit nach dem Abschluss wieder kündigt.
Versicherungsmakler sind heute übrigens häufig über das Internet tätig: Einschlägige Portale für Versicherungsvergleiche fungieren ebenfalls als Versicherungsmakler und vermitteln Versicherungen von verschiedenen Gesellschaften. Sie bieten somit die gleiche Dienstleistung, jedoch ohne persönliches Gespräch.
Empfehlung: Der Versicherungsmakler ist für die meisten Existenzgründer die ideale Wahl. Er kann Ihnen unabhängig die besten Tarife aussuchen, Sie im Schadenfall unterstützen und gegenüber den Versicherungsgesellschaften vertreten.
Honorarberater: unabhängige Versicherungsberatung gegen Honorar
Eine Sonderstellung unter den Versicherungsvermittlern nimmt der Honorarberater (auch: Versicherungsberater) ein. Seine Vergütung wird über ein im Vorfeld vereinbartes Honorar sichergestellt. Dieser Versicherungsvermittler ist von Provisionen der Versicherungsgesellschaften völlig unabhängig und hat somit keinen Anreiz, eine bestimmte Versicherung zu empfehlen. Ohne selbst Geld zu verlieren, kann er Ihnen etwa von einem für Sie unvorteilhaften Tarif abraten, der einem Versicherungsvertreter eine ansehnliche Provision einbrächte.
10 Anzeichen: So erkennen sie einen schlechten Versicherungsberater
Ehe Sie mit einem Versicherungsvermittler einen Termin vereinbaren, sollten Sie seine Qualifikation prüfen. In aller Regel muss ein Versicherungsberater eine Sachkundeprüfung ablegen oder alternativ über Berufsqualifikationen oder langjährige Berufserfahrung verfügen. Auch die Mitgliedschaft im Bundesverband der Versicherungsberater (BVVB) deutet auf eine unabhängige Beratung hin. Doch woran erkennen Sie eigentlich einen schlechten Vermittler? Achten Sie auf diese Anzeichen:
- Der Berater versucht, Sie durch Zeitdruck zum Abschluss zu bewegen und lässt Ihnen im Gespräch keine Zeit, um Entscheidungen zu überdenken.
- Er interessiert sich nicht für Ihre Wünsche und Anliegen.
- Auf Ihre Fragen geht der Versicherungsmakler nicht ein oder kann keine plausiblen Antworten liefern.
- Er bewertet alle vorhandenen Verträge als schlecht und plant, sie zugunsten neuer Verträge zu kündigen. Besonders bei Lebens-, Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen lohnt sich dies nur selten.
- Der Vermittler erläutert weder mögliche Alternativen noch wägt er deren Vor- und Nachteile ab.
- Er liefert für seine Empfehlungen keine sachlichen Begründungen, sondern belegt sie lediglich mit angeblichen, extremen Erfahrungswerten aus dem eigenen Bekanntenkreis.
- Ihre Bedenken werden einfach abgebügelt oder mit typischen Methoden der Einwandbehandlung bearbeitet.
- Er nimmt es mit Gesundheitsfragen nicht so genau und animiert Sie, Vorerkrankungen zu verschweigen, um Geld zu sparen.
- Er verzichtet auf die Dokumentation der Beratung, über die sich eine Falschberatung nachweisen ließe.
- Statt echter Argumente führt er vorrangig Beitragsrückerstattungen und ähnliche Vorteile ins Feld.
Tipp:Lassen Sie sich von Ihrer Intuition leiten. Stellen Sie während des Termins fest, dass die Chemie nicht stimmt und Sie ein schlechtes Bauchgefühl haben, erteilen Sie dem Berater eine klare Absage. Vertrauen ist entscheidend, wenn Sie einer fremden Person Ihre Absicherung überlassen möchten.