Nun werden Sie sich sicher die Frage stellen, warum Ihr Berater bei kaufmännischen Defiziten Hilfe empfehlen soll, dafür haben Sie doch Ihren Berater, der Ihnen in diesem Falle Unterstützung geben kann? Genauso denken Existenzgründer sehr häufig und sagen das auch ganz offen, so habe ich es in den vielen Jahren der Gründungsberatung festgestellt.
Wenn er schlau ist, tut er es ...
Nun, ich werde Ihnen erklären, warum ich genau an dieser Stelle die Empfehlung aussprechen, zusätzliche Defizite Ihrerseits durch die Empfehlung eines neuen Beraters auszugleichen:
Selbstverständlich kann der bereits engagierte Berater diese Defizite auch selbst ausgleichen, kann Ihnen Fragen beantworten, Dokumente ausfüllen und in allen Bereichen eine gute Hilfe sein. Jedoch sind Sie sicherlich meiner Meinung, wenn ich behaupte, dass ein Berater nicht alles gleichzeitig kann und vor allem wissen kann. Auch der Berater hat, so wie Sie, Spezialgebiete, Fachgebiete und eine Art Kernkompetenz. Der Berater hat sich letztlich durch seine Ausbildung und seine Tätigkeit in der Praxis genau auf diese Schwerpunkte konzentriert. In andere Themen muss er sich aufwendig einarbeiten, auch wenn er es nicht zugeben möchte.
Zum anderen ist es auch eine zeitliche Frage, Ihr Berater kann nicht gleichzeitig alles bieten und leisten ...
... ich möchte Ihnen das an einem Beispiel erläutern:
Sie stellen während der Arbeit mit Ihrem Berater fest, dass Sie erhebliche Defizite im Bereich Buchführung und Kalkulation haben. Ihr Berater tut gut daran, Ihnen einen anderen Berater, einen Trainer oder ein Seminar zu empfehlen, wo Sie Ihre Defizite ausgleichen können. Sie können sich also dann in Ruhe dort anmelden und die Weiterbildungsmaßnahmen in Angriff nehmen, während Ihr Berater sich weiterhin mit den Aufgaben Ihrer Existenzgründung beschäftigt. Auf diese Weise haben Sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Sie wissen nachher besser im Bereich Buchführung und Kalkulation Bescheid und Ihrer Existenzgründung hat auch keinen Stillstand erlebt.
An einem kleinen Restaurant um die Ecke ...
... möchte ich Ihnen die Notwendigkeit der oben beschriebenen Maßnahmen noch einmal verdeutlichen:
Der Koch
Stellen Sie sich ein kleines Restaurant vor. Dort gibt es einen Koch, eine Servicekraft und den Inhaber. Der Koch sorgte in der Küche dafür, dass die Speisen bei Bedarf besser zubereitet werden, als der Gast es sich in seinen künsten Träumen vortellen kann.
Die Servicekraft
Die Servicekraft, eine sehr freundliche, gepflegte und flinke Dame um die 40 hat die Aufgabe, die so erstellten Gerichte von der Küche zum Gast an den Tisch zu bringen und zwar ohne zu stolpern und zu kleckern. Darüber hinaus räumt die Servicekraft den Tisch ab, deckt anschließend einen neuen Tisch für neue Gäste ein und sorgt sich selbstverständlich auch um die Getränkebestellungen uvam.
Der Inhaber
Der Inhaber hat in sehr vielen Fällen die Aufgabe, Preise zu kalkulieren, mit dem Koch zusammen die Speisekarte so entwerfen, das einem das Wasser beim Lesen im Mund zusammenläuft und mit der Servicekraft zusammen die Einrichtung der Gaststube, die Tische und die andere Bereiche zu verändern, zu verbessern und zu variieren, dass man als Gast gar nicht mehr nach Hause möchte. Sehr oft ist der Inhaber auch für den Einkauf tätig und kümmert sich liebevoll um die Außenwirkung der Restaurants, zum Beispiel um Werbung und Marketingsaktionen uvm.
Und was macht der Erfolg?
Dem Restaurant geht es prächtig, die Tischen sind regelmäßig voll, Veranstaltungen ausgebucht, die Gäste begeistert, das Personal fühlt sich wohl und der Chef ist sichtlich mit seiner Arbeit zufrieden. So soll´s sein.