Erstellen Sie nun Ihren Businessplan!

Ein durchdachtes Konzept ist die Basis eines jeden Gründungsvorhabens. Dabei sollten Sie sich nicht nur auf die Zahlen in Ihrem Kopf verlassen, sondern sich auch die Mühe machen und Ihr Konzept und Ihre Geschäftsidee in einem Businessplan festhalten. Auf dieser Seite möchte ich die häufigsten Fragen zum Thema Businessplan erstellen beantworten:

Was ist ein Businessplan?

Für das englische Wort Business existieren mehrere Übersetzungsmöglichkeiten. Zum Einen bedeutet es in der Tat Geschäftsbetrieb oder gewerblicher Betrieb, zum Anderen kann es auch in der Bedeutung von „Aufgabe“ oder „Problem“ benutzt werden. In unserem Zusammenhang steht das Wort Businessplan meist in der Bedeutung von Konzept. Der Umfang des Businessplanes soll noch etwas weiter gefasst werden, denn der Businessplan ist sowohl ein Geschäftsplan, als auch ein Aufgaben- und Problemplan. Die Begriffe Businessplan und Geschäftsplan stellen im Folgenden Verlauf ein Synonym dar.

Wer sollte einen Businessplan erstellen?

Ab dem 01.11.2004 besteht die gesetzliche Voraussetzung zur Vorlage einer sogenannten Tragfähigkeitsbescheinigung gegenüber der Bundesagentur für Arbeit. Diese Bescheinigung wird von einer amtlichen Stelle wie der Industrie- und Handelskammer, Steuerberatern oder Unternehmensberatern ausgestellt. Bevor diese Bescheinigung jedoch ausgestellt werden kann, muss der Gründer sein Vorhaben durch ein Konzept des Gründungsvorhabens bestätigen. Die inhaltliche Gliederung eines Businessplanes ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Es empfiehlt sich jedoch an die hier  beschriebene und bewährte Reihenfolge zu halten.

Alle diejenigen, die einen Existenzgründerzuschuss bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen wollen, sollten solch einen begutachteten Plan vorlegen können. Aber nicht nur die Bundesagentur für Arbeit ist als Gläubiger an einem Geschäftskonzept interessiert.

Auch bei der Beantragung eines Geschäftsdarlehens zur Geschäftseröffnung bei der Bank kommt der Existenzgründer um die Businessplanerstellung und damit der Geschäftsidee nicht herum.

Gehen wir noch einen Schritt weiter. Selbstverständlich ist auch der kapital gebende Mitunternehmer oder die Gesellschaft an einem Businessplan interessiert. Schließlich möchte der Investor wissen, wo er sein Geld anlegt und vor allem wie die Aussichten bestehen, das eingesetzte Geld wiederzubekommen.

Welchen Umfang sollte der Businessplan haben?

Wie viele Seiten sollte ein Businessplan haben? In diesem Thema sind Experten geteilter Meinung. Informationsblätter des Bundesministeriums schreiben, dass bei einer Kleingründung der Businessplan einen Umfang von 5 Seiten haben sollten. Sicher kann das Konzept eines Kleinunternehmers nicht 35 Seiten füllen, man sollte sich jedoch nicht unbedingt an einen derartigen Richtwert klammern. Meine Empfehlung: Schreiben Sie so viele Seiten für Ihren Businessplan wie möglich, aber gleichzeitig so wenig wie nötig.

Die Seitenzahl bestimmt sich in Abhängigkeit von der persönlichen Haltung zur eigenen Geschäftsidee. Ein zielstrebiger Jungunternehmer mit einem guten, auch selbst entwickelten Produkt, wird einen viel umfangreicheren Businessplan vorlegen, als ein Arbeitsloser, der den Weg in die Selbständigkeit wählt, um vor den Sanktionen der Bundesagentur für Arbeit zu flüchten. Ziel ist es, dass jeder sein eigenes Konzept nach bestem Wissen und Gewissen zu Papier bringt und einen eigenen 10-seitigen Businessplan vorlegen kann! Das Geschäftskonzept kann und sollte im Anschluss jedoch noch mal von einem Unternehmensberater oder Steuerberater geprüft werden, doch die gröbste Arbeit ist getan, und zwar vom Gründer selbst.

Warum Sie Ihren Businessplan selber schreiben sollten?

Der Geschäftsplan verschafft dem Startup (engl. Startup Unternehmen – Existenzgründer) eine detaillierte Vorstellung über sein Gründungsvorhaben und zeigt während der Ausarbeitung bzw. der Beantwortung der Fragen, Schwierigkeiten, Risiken und Problemfelder, welche während und nach Ihrer Existenzgründung auftauchen können. Der Gründer wird sozusagen vor dem „In´s blaue Hineinwirtschaften“ bewahrt. Das setzt natürlich voraus, dass der Jungunternehmer sich selbständig mit seinem eigenen Konzept beschäftigt. Wer es ich also zutraut, kann sein Geschäftskonzept selber schreiben oder zumindest gut vorbereiten. Gegen die Hilfe eines Beraters ist aber auch nichts einzuwenden. Im Gegenteil, jeder Gründe sollte seinen selbst geschriebenen Businessplan von einem Berater prüfen lassen! Somit baut der zukünftige Unternehmer sich seinen eigenen Fahrplan, alle wichtigen Schritte werden vorher durchdacht und gezielt geplant, sodass der Gründer im Folgenden die wesentlichen Vorkehrungen zur Existenzgründung selbst erarbeitet hat und auch anwenden kann. Das bewahrt ihn vor unangenehmen Fragen und Situationen, in welche er bei Gesprächen mit Banken, der Bundesagentur und anderen Institutionen gelangen kann. Somit ist der erstellte Plan auch eine gute Argumentationshilfe. Diese Tatsache wird sich sehr positiv auf Gesprächspartner auswirken und zeigt denen, dass das Vorhaben durchdacht und somit ohne Zweifel für die Geldgeber oder Investoren ist. Durch den Geschäftsplan schafft sich der Existenzgründer selbst eine wichtige Voraussetzung für die Grundsteinlegung seines Unternehmens.

Der Vorteil dieser Methode ist eindeutig: In Sachen Existenzgründung, Geschäftsidee, Rentabilität, Finanzierung und Kosten macht dem Gründer anschließend keiner mehr was vor, denn er hat sich ausgiebig mit seinem eigenen Unternehmenskonzept beschäftigt und dieses schlüssig erstellt. Es gibt dann keine Überraschungsfragen mehr, was gerade bei einem Bankgespräch von Vorteil für den Existenzgründer ist.

Wo erhalte ich für meinen Businessplan ein Beispiel?

Das beste Beispiel ist nicht annähernd so gut, wie der von Ihnen selbst geschriebene Businessplan. Trotzdem kann man sich die ein oder andere Anregung holen. Auf dieser Seite habe ich einige Beispiele, Vorlagen und Muster zum Businessplan zusammengetragen.

Welche Software kann ich zur Erstellung des Businessplans nutzen?

Auch wenn der Businessplan Ihre eigene, ganz persönliche Herzensangelegenheit sein sollte, so können Sie sich dabei durchaus Hilfe von einem Berater holen. Wer lieber etwas anonymer arbeiten möchte, kann auf den Berater verzichten und für die Erstellung des Businessplans Software nutzen.

Wie lauten die 5 häufigsten Fehler bei der Erstellung eines Businessplans?

Viele Fachleute bemängeln viele Fehler und viele Köche verderben den Brei. Aus diesem Grund möchten wir uns nicht dazu hinreißen lassen, mehrere duzend Beiträge zu vergleichen und den Jungunternehmer bei der Erstellung seines Businessplans komplette zu verwirren. Im Folgenden werden die wesentlichen und gröbsten Fehler aufgezeigt, welche für den Einen oder Anderen mehr oder weniger relevant sind. Ziel soll es lediglich sein, Hinweise und Anregungen zu geben. Es liegt ohnehin im Ermessen des Lesers über die Qualität des Geschäftsplanes zu urteilen.

Fehler Nr. 1: Mangelnde persönliche Qualifikationen

Ein typischer Fehler vieler Existenzgründer. Als Gründer muss man sich mit dem auskennen, was man später verkaufen oder anbieten möchte. Ein Existenzgründer, der sich mit dem Verkauf von Waren hauptberuflich beschäftigen möchte, sollte tunlichst im Handel schon einige Erfahrungen gemacht haben. Eine Gründung im Onlinehandel setzt Grundwissen in den Bereichen Internet und Softwareverständnis voraus. Immer wieder erleben wir, dass Existenzgründer einen Onlineshop eröffnen wollen, jedoch keinerlei Interneterfahrungen, technisches Verständnis insbesondere in Sachen Suchmaschinenoptimierung mitbringen.

Fehler Nr. 2: Mangelndes kaufmännisches Wissen

Ein Gründer sollte auch ein Mindestmaß an kaufmännischem und betriebswirtschaftlichem Wissen vorweisen. Das Argument: „Ich hab doch einen Steuerberater.“ ist hier keine Entschuldigung. Der Existenzgründer muss auch ohne den Steuerberater wissen, wie man eine Finanzierung berechnet, eine Rechnung schreiben kann oder Einkaufspreise verhandelt und kalkuliert. Das Fachwissen dieser und anderer Themen erfordert ein gewaltiges Maß an Selbstdisziplin und natürlich an Zeit, was ein junger Unternehmer in der Startphase in den seltensten Fällen hat. Daher gehören derartige kaufmännische Grundlagen zum Grundwissen des Unternehmers und keinesfalls zur Einstiegslektüre der Existenzgründung oder zum schnellen Lernen in einem Existenzgründerseminar.

Fehler Nr. 3: Unschlüssige und widersprüchliche Konzepte

Ebenfalls ein häufiger Fehler von Existenzgründern, welcher spätestens in der Präsentation zu ungewollten Missverständnissen führt. Der Leser oder Zuhörer des Konzeptes erkennt die Widersprüche augenblicklich und stellt Fragen, welche beim Gründer zu verwirrenden und unprofessionellen Antworten führen. Somit wird eine Lawine der Unsicherheit beim Gründer losgetreten, die früher oder später den Jungunternehmer überrollt. Daher das Konzept im Vorfeld auf Widersprüche prüfen und etwaige Antworten auf zu erwartende Fragen überlegen. Fangfragen im Vorfeld analysieren und die Präsentationstechnik üben. Hilfreiche Artikel zum Thema Referate halten oder Wie Sie echt und souverän auftreten sowie Technik zum Deuten der Körpersprache sollten selbstverständlich vor der Präsentation studiert werden.

Fehler Nr. 3: Mangelndes Wissen über Markt und Konkurrenz

Das Wissen über den Markt, die Zielgruppe und Mitbewerber sind für den Existenzgründer von äußerster Wichtigkeit, denn schließlich kann er nur auf Dauer Produkte oder Leistungen verkaufen, wenn eine Nachfrage nach den Produkten oder Dienstleistungen vorhanden ist. Die Marktanalyse ist für das Gründungsvorhaben essenziell. Diese Erkenntnisse können nur entstehen, wenn der Markt studiert wurde, sich der Gründer damit befasst und eine sogenannte Marktstudie durch Marktforschung erstellt hat.

  • Was will meine Zielgruppe?
  • Hat der Wettbewerb bereits ähnliche Angebote?
  • Ist mein Produkt oder meine Dienstleistungen zu teuer?
  • Bietet mein Produkt einen Nutzen?

Diese und andere Fragen müssen im Vorfeld beantwortet werden können, um ein gewisses Gespür für Angebot und Nachfrage zu bekommen und selbstverständlich dem Leser des Businessplans darüber zu informieren. Schließlich möchte der Investor wissen, ob überhaupt eine Nachfrage besteht, um das Produkt oder die Dienstleistungen zu monetarisieren? Erstellen Sie neben der Wettbewerbsanalyse auch eine Standortanalyse!

Fehler Nr. 4: Der „Es wird schon klappen“ – Fehler

Das ist einer der Fehler, welcher gerade in der Startphase die Sinne benebelt. Das sich in den Kopf gesetzte durchzuführen, ohne auf die Umwelt zu achten, raubt häufig den Blick für das Wesentliche. Der Kunde möchte einen Vorteil aus dem Produkt ziehen. Das eingesetzte Kapital muss also weniger Wert sein als der dafür erhaltene Nutzen, denn sonst würde der Kunde einen preislichen Nachteil aus dem Geschäft erfahren. Um diesem Fehler entgegenzuwirken, empfiehlt es sich das sogenannte „Worst – case – Szenario“ anzunehmen. Das bedeutet, man geht vom schlimmsten Fall aus und rechnet mit diesen Zahlen oder schildert die daraus resultierenden Ergebnisse. Kommt man selbst in dieser absoluten Ausnahmesituation noch zurecht, bestätigt sich das gute Konzept. Der „Es wird schon klappen“ - Fehler ist sehr heimtückisch und vorwiegend bei Leuten zu finden, die bereits in der Vergangenheit in Führungspositionen zu finden waren oder welchen man verantwortungsvolle Aufgaben anvertraut hatte. Sie strotzen vor Selbstbewusstsein und unterschätzen die Existenzgründung und den Markt. Es hat früher geklappt und wird heute auch klappen. Wozu soll ich mich verrückt machen, mit meiner Praxis und meinen Vorkenntnissen? Unterschätzen Sie den Gegner (die Existenzgründung) nicht, Sie haben vorerst nur diesen einen Versuch und diese Chance.

Fehler Nr. 5: Der Rechtschreib- oder Inhaltsfehler

Ein letzter gravierender Fehler bei der Erstellung eines Konzeptes sind falsche Tatsachen oder falsch geschriebene Firmen- oder Personennamen. Nichts ist schlimmer als bereits auf dem Deckblatt enthaltene Rechtschreibfehler. Der Gutachter bekommt so einen falschen ersten Eindruck von dem vielleicht sehr fundierten und aussagekräftigen Businessplan.

Zusammenfassung der häufigsten Fehler beim Erstellen eines Businessplans

AbschnittBusinessplan Fehler
VorbereitungWas kann in diesem Abschnitt falsch laufen?
 Falsche Absicht: Der Businessplan ist nur für die Bank.
 Direkt mit der Erstellung des Businessplans loslegen.
 Fehlende oder schlechte Zeitplanung.
 Kein Coach oder Berater.
KonzeptWas kann im Konzept falsch gemacht werden?
 Darstellung vom Gründer oder dem Gründerteam schlecht.
 Fehlender Kundennutzen oder Alleinstellungsmerkmale (USP).
 Produktdarstellung ohne Bezug auf Kunden.
 

Falsche, zu kleine oder fehlende Zielgruppe.

 Keine Wettbewerbsanalyse.
 Fehlende oder falsche Risikobewertung.
 Der Marketingplan ist ungenügend.
 Konzept für Kundenakquise fehlt oder ist unzureichend.
 Gründungsvoraussetzungen nicht gegeben
FinanzplanungWelche gravierenden Fehler sollten Sie in der Finanzplanung vermeiden?
 Zahlen stimmen nicht oder werden vom Unternehmer nicht ernst genommen.
 Zu optimistische Umsatzplanung.
 Ungenaue oder lückenhafte Kostenplanung oder Betriebsausgaben.
 Zu niedriger Finanzierungsbedarf
 Zu hohe Kalkulation der Fixkosten.
ErstellungWelche Fehler sollten bei der Erstellung vermieden werden?
 Formfehler, Ausdrucksfehler und Rechtschreibfehler sind unbedingt zu vermeiden.
 Businessplan erstellen lassen.
UmsetzungWas kann bei der Umsetzung falsch gemacht werden?
 Fehlendes oder schlecht vorbereitetes Bankgespräch.
 Businessplans wird nicht umgesetzt.
 Finanzplan wird nicht eingehalten.
 Businessplan wird nicht weiterentwickelt.

Wie kann ich Fehler bei der Erstellung des Businessplans vermeiden?

Sicher gibt es noch weitere Fehler bei der Erstellung und Präsentation eines Businessplans. Es ist daher ratsam sein erstelltes Konzept probehalber zu präsentieren und einem fachkundigen Berater vorzustellen. Somit erhält man bereits vor der eigentlichen Präsentation von einem Fachmann ein reales Feedback über die Qualität seines Businessplans und kann diesen ggf. nochmals verbessern.

Muss ich den Businessplan auch der IHK vorlegen?

Freiwillig würde ich das nicht tun. Den Businessplan sollte man der IHK nur dann vorlegen, wenn die IHK als tragfähige Stelle (fachkundige Stellungnahme bzw. Tragfähigkeitsbescheinigung)  den Businessplan abnehmen, bewerten und unterzeichnen soll, quasi zur anschließenden Ausstellung der Tragfähigkeitsbescheinigung. Ob die IHK allerdings wirklich der beste Partner für die Erstellung der Tragfähigkeitsbescheinigung für den Existenzgründer ist, lassen wir an der Stelle mal unbeantwortet.

Welche Behörden müssen eine Kopie meines Businessplans erhalten?

Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten. Um eine Existenzgründerförderung zu erhalten, muss der Bundesagentur für Arbeit ein Geschäftsplan vorgelegt werden. Benötigt der Gründer darüber hinaus noch weitere finanzielle Mittel in Form von Krediten oder Fremdkapital im Allgemeinen, so werden auch Kreditinstitute, Förderbanken von Bund und Ländern und die Kapitalgeber und Anteilseigner einen Businessplan verlangen.

Es ist also ein Fehler und Irrglaube, den Businessplan allein für die Bundesagentur für Arbeit zu erstellen. Jeder der ein berechtigtes Interesse an Ihrem Unternehmen hat, verlangt ein Businessplan. Der Unternehmer muss dann entscheiden, ob und was er von dem Gläubiger hat und ob er aus diesem Nutzen heraus eine Kopie seiner Geschäftsidee, seines Konzeptes und seiner finanziellen Aufstellung preisgeben möchte. Getreu dem Motto:

"Wenn man von jemanden was will, muss man denjenigen auch überzeugen."

Die Überzeugungsarbeit funktioniert nun mal mit einem Businessplan am besten. Im Zweifel muss der Gründer einen vertrauenswürdigen Berater befragen, um nicht jedem x-beliebigen Menschen sein Geschäftskonzept unter die Nase zu reiben und damit seine Geschäftsidee auf einem silbernen Tablett zu liefern.

Überlegen Sie vor Weitergabe Ihres Businessplans stets, wer muss oder wer kann informiert werden. Sehr viele Stellen, Institute und Behörden benötigen Ihren Businessplan gar nicht. Wer ihn zwingend haben muss, fragt auch extra nach. Also nicht zu großzügig mit dem Verteilen Ihres Konzeptes sein! Hier eine kleine Zusammenstellung mit Hinweisen und Empfehlungen von mir, wer darf, soll und muss eine Kopie erhalten:

  1. Arbeitsagentur (für den Gründungszuschuss) [Pflicht]
  2. Ihre Hausbank (für den Kredit, Dispo oder andere Finanzprodukte) [Pflicht]
  3. Mitunternehmer und Anteilseigner [Pflicht]
  4. Lieferanten oder Großhändler [Verbot]
  5. Finanzamt [Wahlrecht]
  6. Gewerbeamt [Wahlrecht]
  7. Fördermittelgeber [Pflicht]

Im Zweifel besprechen Sie vorher mit Ihrem Berater den genauen Verteiler Ihres Businessplans ab und entscheiden Sie mit ihm gemeinsam, wer eine Kopie

  • zwingend braucht (Pflicht)
  • informiert werden kann (Wahlrecht)
  • nicht informiert werden muss (Verbot).

Wie ist der Businessplan gegliedert?

Die meisten Gründer sind im ersten Moment überfordert, wenn sie hören, dass sie ihr Konzept auf 5, 10 oder gar noch mehr Seiten schildern sollen. Dabei tragen Sie jedoch die meisten Inhalte erstaunlich schnell zusammen, denn vieles haben Sie ohnehin bereits durchdacht und somit parat. Wie Sie die einzelnen Bereiche des Businessplans im Idealfall gestalten und welche Informationen sie enthalten sollen, zeige ich Ihnen in den folgenden Detail-Artikeln:

1. Kapitel: Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassung

Der erste Eindruck zählt bereits. Der Existenzgründer sollte daher das erste Blatt seines Geschäftsplanes so gestalten, dass der Leser in übersichtlicher Form Aufschluss über den Autor und den Unternehmensgegenstand des Businessplanes erhält. Vermeiden Sie unprofessionelle Cliparts oder Strichzeichnungen auf dem Deckblatt, denn gerade diese Art von Verzierungen lassen einen guten Businessplan schnell kitschig wirken. Sollte ein Bild unbedingt nötig sein, so muss es einen direkten Bezug zu Ihrem Unternehmen aufweisen, etwa das künftige Firmenlogo.

Der Leser darf sich nicht die Frage stellen:

  • „Was hat dieses Bild mit dem Unternehmen zu tun?“ oder
  • „Was will der Autor mir mit diesem Bild sagen?“

Dies würde eher zu Verwirrung führen, als dem Geschäftsplan dienlich sein. Weitere Angaben auf dem Deckblatt sollten sein:

  • Zeitraum, für welchen der Businessplan erstellt wird,
  • die Kontaktdaten des Autors, wie Adresse, Telefon, E-Mail und ggf. auch
  • die Adressdaten der neuen Firma sowie
  • das Datum der Erstellung des Businessplanes sein.

Was beinhaltet die Zusammenfassung?

Folgende Bestandteile müssen kurz in der Zusammenfassung erläutert werden:

2. Kapitel: Die Gründerperson

Der Leser muss erkennen, dass Sie als Gründerperson voll hinter Ihrem Konzept und Ihrer Idee stehen. Aus diesem Abschnitt muss hervorgehen, warum Sie sich mit diesem Gründungsvorhaben selbstständig machen möchten. Auch Ihre Qualifikation spielt im Bereich der Gründerperson eine große Rolle. Sie sollte in diesem Abschnitt beschrieben werden.

Gerade zulassungspflichtige Unternehmungen sollten an dieser Stelle näher erläutert werden und nötige Zeugnisse, Zulassungen oder Genehmigungen (in Kopie) enthalten sein. Zeigen Sie, dass Sie ein Unternehmertyp sind und auch Ihre Familie hinter ihnen steht. Zeigen Sie in diesem Abschnitt, dass Sie es auf jeden Fall schaffen werden und in der Lage sind, Ihr Schicksal in eigene Hände zu nehmen.

Existenzgründer, die längere Zeit arbeitslos waren, sollten in diesem Abschnitt Ihre eigene Person exzellent und sehr überzeugend beschreiben. Nehmen Sie zum Beispiel auch abgeschlossene Qualifikationen, Schulungen oder Seminare in diesem Bereich auf und unterstreichen Sie Ihre Eignung als Gründer. Ausbildung, Berufserfahrung sowie Branchenerfahrung und gegebenenfalls unternehmerische Qualifikationen wie Führungserfahrung, Kommunikationsfähigkeit und kaufmännisches Know-how runden diesen Bereich ab.

3. Kapitel: Produkte und Dienstleistungen im Businessplan

Wesentlich genauer, umfangreicher und detaillierter sollten Sie in diesem Abschnitt Ihre Produkte oder Dienstleistungen beschreiben. Beantworten Sie folgende Fragen:

  • Stellen Sie Ihre Produkte selbst her oder kaufen Sie Ware hinzu?
  • Auf welche Art stellen Sie die Produkte her?
  • Müssen Sie technische Voraussetzungen erfüllen oder gesetzliche Auflagen beachten?

Schreiben Sie auch über notwendige Zulassungsvoraussetzungen und Genehmigungen oder Formalitäten im Zusammenhang mit Ihren Produkten und Dienstleistungen. Ebenfalls sollten Sie den Leser informieren, ob Sie bestimmte Lizenzen, Patente o.ä. Rechte erwerben müssen. Nicht zu vergessen ist der Kundennutzen Ihres Produktes oder der Dienstleistung.

4. Kapitel: Markt, Wettbewerb und Konkurrenz

Zunächst muss mit einer Zielgruppenanalyse die Zielgruppen gründlich unter die Lupe genommen werden. Jeder Unternehmer sollte sich ebenso gründlich mit seiner Konkurrenz (Wettbewerbsanalyse) und den Märkten (Marktanalyse) beschäftigen. All diese Analysen münden mehr oder weniger in eine Standortanalyse, daher sollten Sie auf eine solche keineswegs verzichten! Nutzen Sie Ihre Anonymität um Informationen Ihrer Konkurrenten zu erhalten. Möchten Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen nicht im Internet verkaufen, fällt die Beschaffung von Vergleichs- Wettbewerbs- und Konkurrenzdaten für gewöhnlich schwer. Aber gerade bei der Existenzgründung im Interent ist es sehr leicht Umsatzzahlen, Verkaufspreise oder die Breite der Produktpalette des potenziellen Konkurrenten heraus zu finden.

Von derartigen Marktdaten und Branchendaten kann der Nichtinternetunternehmer nur träumen. Er ist auf statistische Erhebungen der IHK oder HWK angewiesen. Alternativ dazu, kann der Existenzgründer Umfragen und Kundenbefragungen durchführen, welche ihm Daten für seinen Businessplan liefern können.

5. Kapitel: Unternehmensführung und Management

Management – für viele ein neumodischer, unklarer oder sehr weitläufiger Begriff. Was heißt eigentlich Management? Sie kenne vielleicht die Redewendung „Etwas managen.“ – das Management in einem Unternehmen verhält sich ähnlich. Es soll lenken, ordnen, planen und strukturieren, um so das Unternehmen schnell und sicher zum festgelegten Unternehmensziel zu bringen.

Anteil am Unternehmen oder Firmenbeteiligungen

In diesem Abschnitt können Sie Beteiligungen an Unternehmen vorstellen sowie deren Qualifikationen und Führungsqualitäten beschreiben.

Qualifikationen

Ihre Qualifikationen lassen sich in persönliche Voraussetzungen, fachliche Voraussetzungen und Führungsvoraussetzungen unterteilen. Ihnen sollten einige Punkte hinsichtlich Ihrer persönlichen Voraussetzungen bewusst sein, so bspw. ob Sie gesund und körperliche fit sind, ob Sie zukünftig bereit sind mehr als durchschnittlich viel zu arbeiten, die Bereitschaft auf den Verlust von Urlaub zumindest in der ersten Zeit. Darüber hinaus spielen auch Punkte wie Kritikfähigkeit, Stressbewältigung, Risikoeinschätzung, Überzeugungsfähigkeit und vieles andere mehr eine Rolle.

Sie müssen sich im Klaren darüber sein, dass für Sie und Ihrer Familie sich zukünftig einiges ändern wird. Dazu sollten Sie von Ihrer Familie Unterstützung bekommen. Vom Rechnungswesen, über Sekretariatsarbeiten, Kalkulationen, grundlegendem Rechtswissen, Marketing- und Vertriebskenntnisse bis hin zum Improvisationstalent sollten Sie alles in Ihrem Unternehmen selbst können. Sollte Sie die ein oder andere Angelegenheit nicht selbst bewältigen können, so steht es Ihnen frei, einen Mitarbeiter dahingehend zu mobilisieren. Dies wird aber in der Mehrheit der Fällen nicht immer machbar sein, da Ihre Mitarbeiter, sofern Sie anfangs überhaupt welche beschäftigen können, im Rahmen Ihres Unternehmens eigene Aufgabenfelder zu bearbeiten haben. Somit müssen Sie das mangelnde oder fehlende Wissen bei anderen Unternehmen kaufen. Dieser Abschnitt soll Ihnen helfen der Frage nachzugehen, ob Sie grundlegend für eine selbstständige Tätigkeit geschaffen, bereit und im Stande sind. Machen Sie den Unternehmertest!

Historische Beweggründe zur Unternehmensgründung

Sicher wird der eine oder andere Leser fragen, wie es zu dieser Firmengründung gekommen ist, welche Beweggründe damit ein hergingen und wie Sie die einen oder anderen Probleme gelöst haben. In einer kurzen Zusammenfassung können Sie Ihre Gründungsgeschichte an dieser Stelle umschreiben.

6. Kapitel: Marketing und Marketingstrategie

Der Begriff Marketing wird häufig mit der Fernseh- oder Radiowerbung in Verbindung gebracht. Zum Marketing gehören allerdings weitaus mehr Fassetten als nur die schlichte Präsentation und Darstellung eines Produktes oder eine Dienstleistung durch bunte Bilder. Häufig wird der Begriff Marketing als die Gestaltung des Absatzbereiches verstanden. Sie benötigen eine Marketingstrategie in Ihrer Unternehmenspräsentation. So wird die Marketingmaxime an der folgenden Aussage festgemacht: "Versuche nicht zu verkaufen, was bereits produziert wurde, sondern produziere, was sich verkaufen lässt." Zu den Instrumenten des Marketings gehören Produktgestaltung, die Preispolitik, die Werbung und die Absatzmethoden.

7. Kapitel: Personal, Personalbedarf, Personalplanung und Fortbildung

Hinsichtlich des Personals sind im Businessplan eine Vielzahl von Kriterien zu beachten. Sollten Sie zukünftig vorerst kein Personal benötigen, so können Sie diesen Abschnitt relativ kurz fassen. Allerdings sollte man zukunftsorientiert die Möglichkeit in Erwägung ziehen, seine Arbeit oder die Expansion des Unternehmens durch zusätzliches Personal zu erleichtern oder voranzutreiben. Für Sie als junger Existenzgründer ist es jedoch von Vorteil, wenn Sie die Arbeiten in Ihrem Unternehmen zunächst selbst erledigen können. So sparen Sie Personalkosten, bürokratischen Aufwand durch die Anmeldung Ihres Personals bei Krankenkassen, Finanzämtern und Berufsgenossenschaften und letztendlich wertvolle Zeit, von der sie als Jungunternehmer anfangs zu wenig haben werden. Das Thema „Personal“ kann sinnvollerweise durch die Unterthemen Personalbedarf, Personalfindung, Personalführung, Aus- und Weiterbildung, Arbeitszeiten oder rechtliche Fragestellungen ergänzt werden. In diesem Abschnitt sollten Sie zu folgenden Themen den Leser des Businessplan informieren:

Beachten Sie auch den Einsatz von Freelancern (freien Mitarbeiter), Minijobbern, Praktikanten und Auszubildende.

8. Kapitel: Rechtsform und Organisation des Unternehmens

Die Rahmenbedingungen wie vertragliche Verpflichtungen, Pflichten und Rechte gegenüber Behörden und anderen Unternehmen sowie die in- und externe Organisation eines Unternehmens sind nur einige Bestandteile, welche insbesondere durch die Rechtsform bestimmt und geregelt werden. Die Rechtsform wird in vielen Fällen durch einen Vertrag schriftlich fixiert. Vereinbarungen können aber auch durch eine mündliche Absprache festgelegt werden. Einige Rechtsformen verlangen allerdings die Schriftform oder auch die notarielle Beglaubigung. Die Rechtsform bestimmt über die zukünftigen Haftungsverhältnisse des Unternehmens. Aber auch die Geschäftsführung und –vertretung wird durch die Wahl der Rechtsform und den damit verbundenen vertraglichen Vereinbarungen eindeutig festgelegt. Die Wahl der Rechtsform geschieht in aller Regel einmalig mit der Gründung des Unternehmens. Lesen Sie mehr zu den folgenden Rechtsformen:

Es ist allerdings auch möglich, die Rechtsform während der geschäftlichen Tätigkeit der Unternehmung zu wechseln. Das geschieht z.B. dann, wenn aus einer Personengesellschaft eine Kapitalgesellschaft werden soll. Jeder Gründer sollte seine eigenen Maßstäbe, Gesichtspunkte und künftigen Absichten analysieren und daraus die optimale Rechtsform des künftigen Unternehmens herleiten. Zur Entscheidungsfindung sollte eine fachkundige Beratung durch eine zugelassenen Rechtsanwalt oder Steuerberater sowie auch durch die zuständige Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer in Anspruch genommen werden. Das Ergebnis kann dann in diesem Abschnitt des Businessplans erläutert werden. Insbesondere die Analyse der künftigen Rechtsform soll den Gläubiger zur Investition oder einer anderen zustimmenden Handlung bringen.

  • Warum wird gerade diese Rechtsform gewählt?
  • Wo liegen die Vorteile gegenüber einer anderen Rechtsform, insbesondere der von der Konkurrenz gewählten Rechtsform?
  • Welche Möglichkeiten bestehen künftig bezüglich der gewählten Rechtsform?

Analysieren Sie auch die mit der Rechtsform einhergehenden Nachteile, wie das Aufbringen von Stamm- bzw. Grundkapital, Haftungsvorschriften oder Verpflichtungen zur Bilanzierung, Offenlegung und Publizität.

Nicht zuletzt ist auch die Organisation des Unternehmens zu planen, welche später dazu benutzt werden soll, um Führungskräfte, Abteilungen sinnvoll miteinander zu verknüpfen und aufzustellen.

9. Kapitel: Chancen und Risiken

Unter diesen Stichpunkt verbirgt sich für Sie die Möglichkeit dem Leser Ihres Planes mögliche Chancen hinsichtlich der Expansion, der Marktetablierung, der Gewinnsteigerung und der Erwirtschaftung des geliehenen Kapitals aufzuzeigen. Umschreiben Sie die drei größten Chancen und Stärken, welche die weitere Entwicklung Ihres Unternehmens positiv beeinflussen können. Daneben dürfen Sie aber beispielsweise einem Kreditinstitut, als Leser Ihres Businessplans, die drei größten Risiken oder Schwächen Ihrer zukünftigen Unternehmenstätigkeit nicht verschweigen. Allerdings sollten Sie es vermeiden, die Chancen und Risiken-Analyse in eine „Schönfärberei“ umzugestalten oder die neue Firma nur noch am Rande des Abgrunds zusehen. Lesen Sie dazu mehr in der Swot-Analyse!

10. Kapitel: Finanzplan

Das Schwierigste, zugleich aber auch das Wichtigste am Businessplan, ist der Finanzplan. Im Zahlenteil des Businessplans laufen alle Zahlen und Planungen von Umsatz, Kapitalbedarf, Finanzierung, Kosten und auch Fördermittel zu Ihrer neuen Unternehmung zusammen. Da alle Themen zum Finanzplan relativ umfangreich und wichtig sind, habe ich jeweils eine neue Seite dazu erstellt.

Der Businessplan ist also nicht nur eine Schikane vom Arbeitsamt, sondern stellt für jeden Unternehmer eine kostengünstige und gleichzeitig effektive Art und Weise dar, das eigene Geschäftsmodell auf Herz und Nieren zu prüfen und Fehler zu beseitigen. Nutzen Sie eine Vorlage für Ihren Businessplan und holen Sie sich Hilfe bei der Erstellung Ihres Businessplans, das spart Zeit und Geld! Vergessen Sie nicht die folgenden Berechnungen und Pläne:

Anschließend können Sie diese Planungen gern von einem Steuerberater prüfen lassen. Lesen Sie hier, wie Sie einen Steuerberater finden! Bevor Sie sich nun selbstständig machen, sind folgende Schritte nötig:

  1. Geschäftskonto eröffnen
  2. Kunden akquirieren
  3. Gewerbe anmelden
  4. Steuersoftware suchen
  5. Buchhaltungssoftware vergleichen
Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.