Geschäftskonto eröffnen: Brauche ich ein Firmenkonto?
Jeder Selbstständige benötigt ein Firmenkonto, daher sollten auch Existenzgründer zeitnah ein Geschäftskonto eröffnen bzw. einrichten. Aber welches ist das Richtige? Dazu sehen Sie sich zunächst meine Infografik zu den drei Unternehmertypen an, anschließend können Sie aus den häufigen Fragen anderer Leser passende Antworten heraussuchen und letztlich Ihr bestes Geschäftskonto beantragen.
Lassen Sie sich nicht von den anfallenden Kontogebühren abschrecken, denn es kommt auf Ihre Bedürfnisse an. Ein Vergleich verschiedener Banken zeigt, dass häufig bei Onlinebanken kostenfreie Business-Konten, als auch bei regionalen Banken für geringe Gebühren Geschäftskonten angeboten werden.
Geschäftskontoeröffnung bei einer konventionellen Bank
Konventionelle Banken wie die Sparkasse, Volksbank oder die Commerzbank sowie Targobank als Hausbank bieten standardmäßig Unternehmern Geschäftskonten an. Hier spielt die Rechtsform auch keine Rolle. Es ist unerheblich, ob Sie als Einzelunternehmer, als OHG oder als Aktiengesellschaft ein Firmenkonto eröffnen möchten. Es gibt für alles Angebote.
Geschäftskonto bei einem Online-Anbieter
Direktbanken heißen deswegen direkt, weil keine lokalen Filialen in den Städten und Gemeinden und somit kein persönlicher Ansprechpartner existiert. Der Kontakt kann nur über das Telefon oder dem elektronischen Weg, wie per E-Mail erfolgen.
Weiterhin besteht nur die Möglichkeit, Willensäußerungen schriftlich per Postweg zu erledigen. Das spart dem entsprechenden Anbieter Personalkosten und Raumkosten, sodass die Dienstleistungen, das Führen eines Kontos oder andere Leistungen, wesentlich günstiger angeboten werden können. Einige Anbieter wären hier N26, Penta, Holvi oder auch Kontist.
Benötige ich für ein Kleinunternehmen, Nebengewerbe oder als Freiberufler ein Geschäftskonto?
Wenn Sie ein Nebengewerbe oder ein Kleinunternehmen haben, benötigen Sie rechtlich gesehen kein separates Geschäftskonto. Aber abgesehen davon, müssen wir die typische Anwaltsfloskel nutzen: Es kommt darauf an.
Es kommt auf den Umfang Ihres Nebengewerbes an. Wenn Sie lediglich ein oder zwei Zahlungen im Monat haben, dann wird Ihre Hausbank Ihr Girokonto sicher nicht deswegen kündigen oder Sie darauf ansprechen, wenn Sie das über Ihr Privatkonto laufen lassen. Wichtig ist, dass Sie die Überblick über die Transaktionen behalten. Falls Sie aber etwa bei eBay aktiver sind und häufig Zahlungen erhalten oder Geld senden, auch wenn es nur im Rahmen des Nebengewerbe ist, dann empfehle ich Ihnen ein separates Geschäftskonto. In dem Fall genügt ein kostenloses Konto bei einer Direktbank.
Was das Thema Kleinunternehmen angeht: Wenn Sie die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen und dies auch mehr oder weniger Ihr Haupteinkommen darstellt, dann empfehle ich Ihnen ein separates Konto. Auch dann, wenn Sie gar nicht so viele Transaktionen haben.
Das Gleiche gilt, wenn Sie sich als Freiberufler angemeldet haben. Auch dann empfehle ich Ihnen die Eröffnung eines Geschäftskontos. Das muss nicht unmittelbar nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit erfolgen, aber sinnvoll wäre es. Ein Konto bei einer Direktbank zu eröffnen, dauert auch nur wenige Minuten. Zudem können Sie dann gleich Ihre Business IBAN auf den Rechnungen angeben.
Antwort
Zu diesen Themen steht auf dieser Seite schon sehr viel geschrieben. Als Kleinunternehmer ist ein echtes Geschäftskonto (kostenpflichtiges Girokonto speziell für Selbstständige) sicher etwas überzogen, daher reicht in dem Fall ein kostenfreies Geschäftskonto einer Direktbank. Falls Sie einen Online-Shop betreiben, dann ist ein Geschäftskonto dringend zu empfehlen! Es ist ja auch kein Aufwand.
Sollten Sie ein Privatkonto für geschäftliche Zwecke nutzen, dann sollten Sie allerdings keinem Mitarbeiter davon erzählen, das ist oft ein Kündigungsgrund von den Direktbanken, wie Sie in folgendem Artikel meinen persönlichen Erfahrungen nachlesen können: