Am von Torsten in Ratgeber geschrieben und am 06.12.2022 um 08:32 aktualisiert
Ausbildung

Unternehmensberater werden: Berater ohne Studium, Kosten und Voraussetzungen

Als Unternehmensberater werden ohne Studium und Ausbildung das schnelle Geld verdienen? Onlinecoaching, Livecoach oder Consultant, man muss nur eine Nische oder ein Schwerpunkt haben.

Ein Berater sitzt einem Kunden am Tisch gegenüber, hier Unternehmensberater werden
Guter Rat ist teuer. Aber ohne Kunden kein Umsatz
© Max / pixabay.com

Was sich in der Einleitung so einfach liest, ist im wahren Leben ein ernstes und hartes Geschäft, was wir in diesem Artikel in einigen Facetten beleuchten und vorstellen wollen.

Auf den Punkt gebracht

  • Unternehmensberater werden geht ohne Studium.
  • Das Einkommen als Unternehmensberater ist recht hoch, bei niedrigen Gründungskosten.
  • Schwieriger ist jedoch die Kundenakquise und die Erlangung von Expertise.

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Definition: Unternehmensberater und Unternehmensberatung

Die Unternehmensberatung (engl.: Consulting) ist eine externe Dienstleistung für Unternehmen. Im Rahmen dieser Dienstleistung bestellen die Unternehmen einen Unternehmensberater, um sich in verschiedenen Bereichen beraten zu lassen. Der Hintergrund ist, dass die Dienste eines Beraters häufig die günstigere Lösung zum Aufbau einer hauseigenen Expertise ist, oder aber dass diese nur mit der Hilfe von externen Experten aufgebaut werden kann. Die eigentliche Arbeit eines Unternehmensberaters lässt sich nicht so einfach definieren und ist oft stark vom projektbezogenen Aufgabenfeld abhängig. Mögliche Tätigkeitsbereiche in dem Berufsbild des Unternehmensberaters sind unter anderem:

Alle diese Tätigkeiten setzen eine Reihe von fachspezifischen Erfahrungen voraus. Der Beruf ist in der Regel sehr hoch dotiert und entsprechend ein begehrtes Ziel für junge Menschen, die sich beruflich entwickeln möchten.

Welche Voraussetzungen benötigt der Beruf Unternehmensberater?

Rein rechtlich handelt es sich hierbei nicht um einen geschützten Beruf. Rein theoretisch kann sich jeder ein Schild an die Tür hängen und als Berater für Unternehmen firmieren. Es gibt keine staatlich anerkannte Ausbildung, oder aber eine besonders günstige Qualifikation für einen leichten Einstieg. Die Nachfrage nach Beratung ist stark marktorientiert und richtet sich nach dem Bedarf der jeweiligen Branche. Das macht den Beruf so vielseitig und ideal für Quereinsteiger. In der Regel ist ein abgeschlossener Master-Studiengang die Grundvoraussetzung, um in einer der großen Firmen für das Consulting eingestellt zu werden. Besonders gefragt sind die MINT-Fächer, allerdings erhalten im Zuge von Compliance-Beratungen auch häufig Jura-Absolventen und Geisteswissenschaftler hochwertige Jobangebote.

Wie wird man ohne Studium ein Unternehmensberater?

Der Weg zur Unternehmensberatung ohne abgeschlossenes Studium ist möglich und seitens der Branche auch ausdrücklich gewünscht. Allerdings wird in diesem Fall eine reichhaltige berufliche Erfahrung vorausgesetzt, die den späteren Kunden einen direkten Gewinn einbringt. Ebenfalls können zusätzliche Coachings durchgeführt und anderweitige Zertifikate erworben werden. Gerade in staatlich geförderten Branchen, beispielsweise der Energiebranche, gibt es im Zuge der Energiewende immer wieder Möglichkeiten für die berufliche Weiterentwicklung hin zum externen Dienstleister für die Unternehmensberatung. In der Praxis könnte es zum Beispiel so aussehen, dass ein Berater für die Beratung zu Subventionen und Förderungen ein entsprechendes Zertifikat benötigt.

Die beliebte Qualifikation des BAFA-Beraters

Auch wenn das Consulting an sich kein geschützter Beruf ist, so gibt es dennoch eine Qualitätskontrolle. Diese beschränkt sich allerdings vornehmlich auf kleine und mittelständische Unternehmen, deren Beratungsqualität so sichergestellt werden soll. Die hierfür entwickelte Lösung ist der zertifizierte BAFA-Berater, der über eine entsprechende Zulassung und Akkreditierung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle verfügt. Diese muss unter der Voraussetzung der Erfüllung strenger Auflagen beantragt und genehmigt werden. Zu den Auflagen gehören unter anderem:

  • eine hauptsächlich beratende Tätigkeit (>50 %) muss nachgewiesen werden
  • entsprechende Qualifikationen, Kenntnisse und Erfahrungen müssen vorhanden sein
  • die Antragsstellung muss erfolgen

Zertifizierte BAFA-Berater profitieren besonders durch eine enorme Erweiterung ihres Kundenkreises. Denn viele der fachlichen Beratungen können für mittelständische Unternehmen und Gründer durch den Staat gefördert werden. So gut wie alle großen Consulting-Unternehmen verfügen über die entsprechenden Qualifikationen und können passende Experten verfügbar halten.

Wie kann man sich als Unternehmensberater selbstständig machen und was kostet das?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht so leicht beantworten. Grundsätzlich ist es immer mit einem finanziellen Aufwand verbunden, wenn eine eigene Unternehmung gegründet werden soll. Dazu kommen noch Kosten für Qualifikationen und Nachweise. Wenn das Studium als Kostenfaktor mit einbezogen wird, dann wird die Summe von 100.000 Euro bis zum Abschluss und zur Gründung der Beraterfirma mit Sicherheit nur knapp ausreichen. Ansonsten fallen vor allem die laufenden Kosten ins Gewicht, die sich nach der Größe der Unternehmung richten und dementsprechend nicht fix kalkuliert werden können. Da die Aufgaben eines Beraters sehr vielfältig sein können und stark von der jeweiligen Branche abhängig sind, ist auch hierüber keine definitive Kostenaussage möglich. Es kann eine eigene Beraterfirma mit wenigen Euro gegründet werden, aber auch mit einem hohen Eigenkapital und in entsprechender Größe. Lesen Sie hier mehr zum Thema selbstständig machen!

So gestalten sich die Einkommen in der Unternehmensberatung

Das Consulting ist eine sehr begehrte Dienstleistung und die Branche ist immer auf der Suche nach Experten. Gerne werden im Rahmen der Arbeitsverträge besondere Boni und zusätzliche Gratifikationen vergeben. So kann eine sehr hohe Summe zusammenkommen, weswegen sich die Branche bei jungen Absolventen häufig der größten Beliebtheit erfreut. Das aktuelle durchschnittliche Einstiegsgehalt, ohne Boni und zusätzliche Gratifikationen, liegt derzeit bei mindestens 60.000 Euro im Jahr. Für selbständige Berater sieht es nicht weniger gut aus. Hier kann sogar noch mehr Geld fließen, denn letztlich wird eigenverantwortlich und damit in der Regel mit deutlich niedrigeren Nebenkosten gearbeitet. Die Unternehmensberatung ist eine boomende Branche und in Deutschland sehr gefragt. Die Gründe sind vielfältig und die derzeitig wichtigsten Themen sind mit Sicherheit die Bereiche der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung.

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Gründerlexikon.de-Autor: Torsten
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.

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Immobilienmakler werden kann zwar nicht buchstäblich jeder, aber zumindest fast jeder. Formal gesehen müssen nur bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Wenn selbst das nicht möglich ist, dann hilft nur noch ein Trick. Welche Voraussetzungen es für die Tätigkeit als Makler gibt und mit welchem Trick Quereinsteiger diese umgehen können, zeigt dieser Artikel.

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