Die Begriffe Kontenrahmen und Kontenplan stammen aus dem Buchführungsbereich und werden häufig synonym verwendet. Ein Kontenrahmen ist eine strukturierte Gliederung aller zur Verfügung stehenden Buchführungskonten und gibt damit den Rahmen vor. Der Kontenplan ist ein im Unternehmen genutzter und somit speziell darauf ausgerichteter Kontenrahmen.
Gegebenenfalls wurde der Standardkontenrahmen für Zwecke des Unternehmens angepasst, um unnötige Konten reduziert oder um zusätzlich notwendig gewordene Konten erweitert. Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach dem besten Kontenrahmen gibt es nicht. Denn es gibt keine Verpflichtung zur Nutzung irgendeines bestimmten Kontenrahmens.
Die Standardkontenrahmen bieten alle Konten, die ein Unternehmen standardmäßig benötigen kann. Für bestimmte Branchen gibt es daneben spezielle Branchenkontenrahmen. Sie sind explizit auf Unternehmen aus dieser Branche zugeschnitten und ersparen somit die Einführung neuer oder die Streichung unnötiger Konten. Nachfolgend finden Sie häufig gestellte Fragen zum Thema „Kontenplan/Kontenrahmen“.
Sie finden die gewünschten Kontenpläne zur Buchführung in den einzelnen Fragen zum Kontenplan erklärt und verlinkt.
Der Aufbau von Kontenplänen unterscheidet sich zwar, doch muss ein Kontenplan grundsätzlich Konten zu folgenden Positionen enthalten:
Diese Darstellung folgt in ihrem Aufbau dem SKR 04 (Standardkontenplan)
Die beiden Standardkontenrahmen unterscheiden sich durch ihren Aufbau. SKR 03 orientiert sich an den Unternehmensprozessen, deswegen ist bei diesem Kontenrahmen von der Prozessgliederung die Rede. Nach den Bilanzkonten kommen zuerst Konten des Wareneingangs und der damit verbunden Bestände (Kontenklasse 3). Ihnen folgen Aufwandskonten (Kontenklasse 4) und Konten für Erzeugnisbestände (Kontenklasse 7). In der vorletzten Kontenklasse 8 finden sich die Erlöskonten.
SKR 04 hingegen orientiert sich an dem Aufbau eines Jahresabschlusses, hier spricht man dementsprechend von Abschlussgliederung. In den ersten vier Kontenklassen werden Positionen der Bilanz abgebildet: Anlage- und Umlaufvermögen sowie Eigen- und Fremdkapital. Ihnen folgen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung: Erträge und Aufwendungen.
Vortrags- und statistische Konten befinden sich bei beiden Kontenrahmen in der neunten Kontenklasse.
Der Industriekontenrahmen orientiert sich wie der SKR 04 ebenfalls an dem Aufbau der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung.
Unternehmen des Kfz-Gewerbes steht es frei, SKR 51 einzusetzen.
Für Bau- und Handwerksunternehmen gibt es den speziellen Kontenrahmen Bau und Handwerk, welcher auf SKR 03 aufbaut und daneben branchentypische Konten ergänzt.
Unternehmen des Gaststätten- und Hotelgewerbes steht ebenfalls ein branchenspezifischer Kontenrahmen zur Verfügung: SKR 70.
Die Standardkontenrahmen finden Sie hier.
Gastronomiebetriebe können ebenfalls SKR 70 nutzen.
Eine GmbH an sich legt keine Branche fest, deshalb bietet für eine Kapitalgesellschaft ohne die Zuordnung zu einer spezifischen Branche die Nutzung der Standardkontenrahmen (SKR 03 und SKR 04). Diese bieten dem Unternehmen alle erforderlichen Konten. Wenn die GmbH gemeinnützig ist, dann kann SKR 49 genutzt werden.
Der Kontenrahmen des Groß- und Außenhandels kann in diesem Fall in Frage kommen, aber auch für den Großhandel bieten sich die Standardkontenrahmen an.
Ein Hotel kann SKR 70 verwenden, dieser gilt speziell auch für das Hotelgewerbe.
Für Kleingewerbetreibende ist kein spezieller Kontenrahmen vorgesehen. Hier bietet sich SKR 03 an.
Freiberufler können einen der Standardkontenrahmen einsetzen. Ein Kontenrahmen, welcher speziell für die Gruppe der Freiberufler gilt, existiert nicht. Für Ärzte und Zahnärzte gibt es allerdings eigene Kontenrahmen: SKR 81 und SKR 80.
Für Land- und Forstwirte kann SKR 14 eine Alternative zu den Standardkontenrahmen darstellen.
Auch für Musiker empfiehlt sich die Nutzung eines Standardkontenrahmes.
Transportunternehmen können entweder einen Standardkontenrahmen oder den Speditionskontenrahmen verwenden.
Sofern der Onlineshop nicht zu einer der vorbezeichneten Branche gehört, ist ein Standardkontenrahmen eine gute Wahl.
Meine Name ist Torsten Montag, ich bin Betriebswirt, Internetcoach und betreibe seit 2004 das Gründerlexikon. Ich werde Ihnen durch meine Artikel den richtigen Weg als Unternehmer zeigen. Sollten Sie Fragen haben, kommen Sie gern in die Gründerlexikon Facebook Gruppe - dort erhalten Sie unbürokratische Hilfe.