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Bisher haben Sie lediglich sich selbst Rechenschaft über die Gründe und Ziele Ihrer Selbständigkeit gegeben, indem Sie Fragen zum Selbständig machen beantwortet haben. Nun ist Ihr näheres Umfeld an der Reihe, welches es auch unter einen Hut zu bringen gilt.
Bereits mein Kollege Peer Wandiger hat in seinem Blog zur Selbständigkeit im Netz sehr treffend formuliert:
"Es gibt keine Patentrezepte für Selbständigkeit und Familie."
Dem gibt es prinzipiell nichts hinzuzufügen, jedoch möchte ich trotzdem den Versuch starten, Ihnen einige Standardrezepte, Methoden und Techniken auf den Weg geben, die die Probleme nicht unbedingt lösen, aber u.U. etwas erträglicher für beide Seiten machen. Zumindest haben diese Dinge mir geholfen, Familie und Job miteinander zu vereinbaren.
Das sollten wir hier nur kurz definieren bzw. feststellen, dass sich dieser Kreis bei jedem Gründer anders erstreckt. Gehen wir also davon aus, dass die Familie bei einem Single sich auf Geschwister und Eltern erstreckt. Hat der Existenzgründer bereits selbst Kinder, so fasse ich den Kreis der Familie erfahrungsgemäß etwas weiter und zwar auf die eigenen Kinder, den Ehe- oder Lebenspartner, die eigenen Eltern und Schwiegereltern (als Oma und Opa) und vielleicht auch auf enge Freunde und Bekannte.
Es handelt sich bei der Aufgabe "Job und Familie unter einen Hut bringen zu wollen" um einen immerwährenden Prozess, welcher im Grunde genommen nie abgeschlossen werden kann. Es werden ständig neue Erfahrungen (positive wie negative) gemacht, wodurch der Anpassungs- und Optimierungsprozess von neuem beginnt und zwar für beide Parteien, den Existenzgründer und seiner Familie. Je früher man damit beginnt, die Familie einzubeziehen und je länger man diesen Anpassungsprozess betreibt, umso näher kommt man dem Idealzustand des Konstrukts "Existenzgründer/Familie". Sie als Existenzgründer sollten also bereits in den ersten Schritten auf dem Weg zum eigenen Unternehmen dafür sorgen, dass das folgende Ziel in einer tolerierbaren Zeitspanne erreicht wird.
"Finden Sie und stellen Sie den Idealzustand für das soziale Gebilde Existenzgründer/Familie her!"
Wie kann der Idealzustand beschrieben werden?
Die Familie (wozu der Existenzgründer auch gehört) muss hinsichtlich 2 unterschiedlicher essentieller Komponenten haushalten. Die Komponenten sind zum Einen Zeit und zum Anderen Kapital, denn die vorhandene Zeit muss auf Existenzgründung und Familie verteilt werden. Ebenso verhält es sich mit dem zur Verfügung stehend Kapital der Familie. Daher möchte ich den angedeuteten Zustand anhand einer Waage erklären, welche jeweils mit den beiden Komponenten bestückt werden. Sehen Sie sich dazu in meinem GründerSeminar Kapitel 1.3. Familie und Selbständigkeit an!
Stellen Sie sich vor, Sie haben vor sich zwei Schüsseln stehen. In der einen Schlüssel ist Ihr gesamtes Geld (Bankguthaben, Barvermögen ua. liquide Mittel) und in der anderen Schüssel die gesamte zur Verfügung stehende Zeit (24 Stunden an jeweils sieben Tagen der Woche) der Familie enthalten.
Darüber hinaus haben Sie noch eine alte traditionelle Waage auf dem Tisch. Auf die linke Seite der Waage packen sie nun stets die Dinge, die der Existenzgründer tut und wofür er Zeit benötigt. Auf die rechte Seite der Waage werden nur die Arbeiten und Tätigkeiten platziert, die für die Familie wichtig sind und Zeit kosten. Außerdem werden auf der linke Seite der Waage die Dinge untergebracht, die dem Existenzgründer Geld kosten und welche für die Existenzgründung zwingend notwendig sind. Dementsprechend werden auf der rechten Seite der Waage die Dinge abgelegt, die der Familie Geld kosten und welche für den Alltag und den täglichen Lebensbedarf unentbehrlich sind.
Der Idealzustand der Waage ist natürlich genau der Punkt, wo beide Seiten ausgeglichen sind. Bei diesem Punkt kann man auch vom Idealzustand im oben genannten Sinne für Existenzgründer und Familie sprechen.
So wie ich es in meinem Gründerseminar in Kapitel 1.3. erläutere, muss die Familie durch die neue Situation der Selbständigkeit einige Einschränkungen ertragen, die es vorher nicht zu ertragen gab. Daher ist es nötig, dass die Familie der Selbständigkeit zustimmt, und zwar aus Gründen der Fairness, denn Sie wollen ja auch vor Veränderungen gefragt und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Wie bereits oben erwähnt, hat die Familie auf zweierlei Arten einzustecken, beim Geld und beim Kapital, daher beantworte ich obige Frage mit der Formulierung der Gegenfrage:
Was passiert, wenn man die Familien nicht fragt?
Richtig, Sie wird sich womöglich sträuben, gewisse Einschränkungen zu ertragen, zu dulden oder zu akzeptieren, was letztlich zu Streit oder dem Entzug von der nötigen Zeit und dem für beide Seiten dringen benötigtem Kapital führt. Für den Start-up bedeutet das letztlich zusätzlicher Stress gepaart mit ungewolltem Chaos sowie zusätzlichen, ungeplanten und kostspieligen Ausgleichsmaßnahmen, was womöglich zum vorzeitigen Scheitern führen kann. Dummerweise gilt das für die Familie ebenso.
Sie setzen also mit der Existenzgründung im Alleingang nicht nur die Gründung selbst auf´s Spiel, sondern auch Ihre Familie. Nun, eine Existenzgründung kann man sehr oft von neuem beginnen, auch wenn das unter Umständen teuer wird, theoretisch ist es aber machbar. Sie können jedes Jahr eine neue Schnapsidee verfolgen, wie ist das aber mit Ihrer Familie, ich bevorzuge meine zu behalten und nicht regelmäßig zu wechseln, so wie etwa die Unterwäsche. Aber auch das ist eine subjektive Entscheidung eines jeden einzelnen, so dass sich dann nur von mir sprechen kann.
Nun möchte ich aber nicht länger um den heißen Brei schreiben und es damit den unzähligen Autoren im Internet gleich tun, welche das obige Thema als unlösbar betrachten und nur vage Vermutungen, schwammige Sätze und andere Äußerungen von sich geben. Es gibt in der Tat einige Techniken und Methoden, die bei richtiger und konsequenter Anwendung Zeit sparen und somit genau die Zeit erwirtschaften, die der Existenzgründer durch die Selbständigkeit zusätzlich benötigt. Und eben das ist es ja, was wir wollen. Unsere Gleichung soll aufgehen und die Komponente der Selbständigkeit soll rein zeitlich gesehen mit integriert werden.
Techniken und Methoden, die helfen können, Zeit zu sparen, um möglichst schnell das Gleichgewicht herzustellen
Ich gebe zu auch bei diesen Techniken und Methoden sind einige dabei, die sich ziemlich leicht nennen und niederschreiben lassen, in der Praxis aber sehr selten konsequent und nachhaltig betrieben werden. Auch von mir nicht, daher habe ich im folgenden meine eigenen Erfahrungen, Redewendungen, Methoden und Erlebnisse geschildert, die mir entweder die Zeit für die Familie verschafft haben oder zumindest das Kapital, um mir diese Zeit kaufen zu können.
Wenn jemand ständig viel zu tun hat, beweist das noch lange nicht, dass er auch viel tut! Lesen Sie dazu meinen Artikel zum Zeitmanagement!
Mit Sicherheit existieren diese Unterschied und ich bin fest davon überzeugt, dass eine Frau es dahingehend schwer hat zu Gründen. Nicht zuletzt deswegen, weil an ihr in der Regel Dinge wie Haushalt und Kindererziehung kleben, die sich nun die Zeit auch noch mit der Selbständigkeit teilen müssen. Auch wenn der Mann mit hilft, so ist es doch eine einfache mathematische Aufgabe, die es zu lösen gilt und zwar:
vorhandene Zeit der Frau neu = vorhandene Zeit der Frau bisher - Selbständigkeit
Wenn sich also an der bisherigen vorhandenen Zeit nichts ändern wird oder kann, so führt die Selbständigkeit zu künftig weniger Zeit für die Familie. Jede Frau die behauptet, es wird schon gehen, ich mache das parallel gibt damit gleichzeitig der eigenen Familie einen Tritt in den Hintern und vernachlässigt sie ohne es gesagt oder vielleicht gemerkt zu haben.
Es ist also aufgrund dieser einfachen Rechenaufgabe für die Frau (selbstverständlich auch für den Mann, der soll hier nicht anders behandelt werden) notwendig, gewisse Ausgleichsmaßnahmen in Form von Hilfe (durch die Familie oder externer Haushaltshilfen) oder Rationalisierungen und damit Zeitersparnissen zu schaffen.
Eine Existenzgründung ist meist nicht nur für den Gründer selbst ein großes Ereignis und ein wichtiger Schritt, sondern auch für die eigene Verwandtschaft, so wie die Nageldesign-Ausbildung hier im Ratgeber beschrieben wurden. Immerhin beginnt mit der Gründung eines eigenen Unternehmens ein ganz neuer Lebensabschnitt eines Menschen und an dem Abschnitt Selbständigkeit möchte oft auch die Familie teilhaben. Bereits bei den ersten Überlegungen stehen so Verwandte helfend zur Seite und äußern den einen oder anderen Ratschlag. Doch was sagt die Verwandtschaft zur Existenzgründung und kann man deren Einschätzungen als richtungsweisend betrachten?
Eine Existenzgründung ist größtenteils nicht nur für den Gründer selbst ein großes Ereignis und ein wichtiger Schritt, sondern auch für die eigene Verwandtschaft, so wie die Nageldesign-Ausbildung hier im Forum beschrieben wurden. Immerhin beginnt mit der Gründung eines eigenen Unternehmens ein ganz neuer Lebensabschnitt eines Menschen und an dem Abschnitt Selbständigkeit möchte meist auch die Familie teilhaben. Bereits bei den ersten Überlegungen stehen so Verwandte helfend zur Seite und äußern den einen oder anderen Ratschlag. Doch was sagt die Verwandtschaft zur Existenzgründung und kann man deren Einschätzungen als richtungsweisend betrachten?
Die Existenzgründung als richtige Entscheidung
Die meisten Verwandten raten zur Existenzgründung. Immerhin ist dieses Vorhaben spannend und kann durchaus mit einem Abenteuer gleichgesetzt werden. Zudem empfinden viele Menschen ein eigenes Unternehmen noch heute als ein Statussymbol und als einen Beweis für die Fertigkeiten eines Menschen. Die Bezeichnung Unternehmer hat einen gewissen Prestigecharakter und so sollte es nicht wundern, dass die meisten Verwandten von der Idee der eigenen Unternehmensgründung begeistert sind.
Einige Familien erhoffen sich hierbei aber auch finanzielle Vorteile. Gerade bei einer Gründung eines klassischen Unternehmens, wie zum Beispiel eines Hausmeisterservices, sieht manch einer den individuellen finanziellen Vorteil bei anfallenden Tätigkeiten im Fokus. Letztlich handelt es sich bei dem Gründer immerhin um ein Familienmitglied.
Die Suche nach dem finanziellen Vorteil
Der finanzielle Vorteil ist eine recht häufig verbreitete Meinung der Verwandtschaft zur Existenzgründung. In einer Familie hilft man sich im Grunde gegenseitig und das in den verschiedensten Lebenssituationen. Viele Verwandte sind sich bei der Idee der Existenzgründung sicher, dass sie sich durch diese kostenlose Leistungen sichern können, auch wenn diese in Hinblick auf den finanziellen Aufwand sehr kostenintensiv für den Gründer sind.
Die Bestätigung danach
Nicht alle Existenzgründer haben mit der eigenen Geschäftsidee auch den gewünschten Erfolg. Zahlreiche Betroffene verabschieden sich aus diesem Grund sehr schnell vom eigenen Unternehmen. Ist die Existenzgründung gescheitert, melden sich meist schnell die eigenen Verwandten zu Wort. Gerade diejenigen, die anfangs erfreut zur Gründung geraten hatten, wollen plötzlich schon von Anfang an gewusst haben, dass die Unternehmung zum Scheitern verurteilt ist.
Sollte man die Verwandtschaft als Kunden ansehen?
Die meisten Gründer sehen in der eigenen Verwandtschaft jedoch auch Potenzial und freuen sich so über die ersten Kunden. Allerdings kann sich gerade dieser Aspekt zu einem Disput entwickeln. Nicht alle Familienmitglieder möchten auch für die Leistung bezahlen und sehen die kostenlose Leistungserbringung in der eigenen Familie als eine Selbstverständlichkeit an.
Sicherlich sind Verwandte als Kunden eine Chance, doch bereits im Voraus sollte durch den Gründer die Zahlung klargestellt werden. Kein Jungunternehmer hat die Möglichkeit, eine Vielzahl von Leistungen ohne jegliche Bezahlung zu erbringen. Gerade in diesem Fall ist neben unternehmerischem Denken auch ein Stück weit Distanz gefragt. So sollte von Beginn an darauf Wert gelegt werden, dass private und berufliche Aspekte voneinander getrennt werden.
Wie wichtig ist die Meinung der Verwandtschaft?
Wer eine eigene Firma gründen möchte, sollte von Beginn an möglichst objektiv bleiben. Aus diesem Grund sollten auch die Meinungen der Verwandtschaft nicht zu stark gewichtet werden. Immerhin lassen sich so auch Konflikte vermeiden, siehe Konfliktmanagement.
Mit dem Zeitprotokoll möchten wir zumindest am Anfang und zwar über einen bestimmten Zeitraum hinweg herausfinden, wie viel Zeit wir für familiäre Angelegenheiten und wie viel Zeit wir für die Existenzgründung und die Selbstständigkeit benötigen.
Dabei sollten Sie herausfinden, wo so viel Zeit verschwendet wird, wo sich Zeitraster befinden, wo und andere bare Dinge passieren und wo gegebenenfalls Zeitfenster und Zeitreserven vorhanden sind. Erst dann ist es in der Familie überhaupt möglich, über eine zeitliche Planung zu sprechen. Lesen Sie mehr zum Thema Zeitprotokoll und nutzen Sie unserer Beispiel sowie die PDF-Vorlage zum downloaden! Lesen Sie auch unsere Kritik zum Zeitplan!
Dinge die in der Familie vorher unbedingt geregelt und organisiert werden müssen:
Lesen Sie sich mein Musterzeitprotokoll durch und lernen Sie, wie Sie Ihren eigenen Zeitplan erstellen können!
Ich hoffe, diese Ausführungen haben Ihnen bei der Entscheidung Ihre Familie einzubeziehen und bei den Methoden, die Familie und Ihren neuen Job als Existenzgründer besser zu handeln geholfen.