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Ebenso wie Crowdinvesting-Projekte läuft auch die Finanzierung durch Business Angels meist in der Startphase eines Unternehmens ab. Doch was genau hat es mit den „Geschäftsengeln“ eigentlich auf sich und kann wirklich jeder Existenzgründer von dieser Finanzierungsform profitieren?
Bei einem Business Angel handelt es sich um einen privaten Investor, der über Know-how in Gründungs- und Managementfragen, Branchenkenntnisse und ein beachtliches Vermögen verfügt. All diese Faktoren bringt er in ein Startup ein – vorausgesetzt, ihn überzeugt das zugrundeliegende Konzept.
Grundsätzlich spielt der Betrag hier keine Rolle, denn es gibt keinen definierten Mindestfinanzbedarf. Üblicherweise werden etwa 50.000 bis 100.000 Euro investiert, aber auch Beträge bis zu einer Million Euro sind je nach Projekt durchaus möglich. So große Investitionen werden allerdings meist durch die Kooperation mehrerer Business Angels aufgebracht. Neben seinem Kapital bringt der Business Angel sein Wissen und seine Erfahrung ein und versucht damit, das Startup so zu steuern, dass sich das Unternehmen positiv entwickelt und schnell wächst.
Das Ziel von Business Angels liegt darin, ihr investiertes Kapital zu vermehren. Deshalb investieren sie sehr früh – typischerweise in der Seed- oder Startup-Phase – und ziehen ihr Kapital nach etwa vier bis sieben Jahren wieder aus dem Unternehmen ab, indem sie ihre Anteile (hoffentlich) gewinnbringend verkaufen.
Die Finanzierung über Business Angels bringt Vor- und Nachteile mit sich:
Vorteile | Nachteile |
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Für den lokalen Hausmeisterdienst mit zehn Kunden interessieren sich Business Angels wenig, denn das Wachstumspotenzial ebenso wie die Ertragslage stellen für sie keine Herausforderung dar. Vielmehr ist für Business Angels wichtig, dass die Geschäftsidee erfolgversprechend und innovativ ist, ein hohes Wachstum verspricht, Alleinstellungsmerkmale aufweist und das Gründerteam ausreichend qualifiziert ist, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Voraussetzung für eine Investition ist außerdem ein sauber ausgearbeiteter und realistischer Businessplan, der keine ungelösten Finanzierungsfragen ausweist.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Projekt für einen Business Angel interessant sein könnte, sollten Sie sich auf die Suche nach einem Investor begeben. Das Problem ist: Business Angels stehen nicht auf der Straße und schwenken ein Schild. Im Regelfall sind sie sehr auf ihre Privatsphäre und die Wahrung ihrer Anonymität bedacht, aus deren Deckung sie nur herauskommen, wenn sie ernsthaft Interesse an einer Investition haben.
Die mehreren tausend Business Angels in Deutschland gehören meist einem „Business Angels Netzwerk“ an, sind aber nicht etwa in einem Register verzeichnet, sondern können nur auf dem Umweg über die Vereine kontaktiert werden. Sie haben daher nicht die Möglichkeit, einen Investor direkt anzusprechen. Stattdessen übersenden Sie dem BAND, dem Business Angels Netzwerk Deutschland e.V., eine sogenannte Executive Summary, eine kompakte Zusammenfassung Ihrer Geschäftsidee und Ihres Businessplans. Besteht dieses Dokument eine erste Prüfung, wird es an die darin organisierten Einzelvereine weitergeleitet und hat vielleicht eine Chance, das Interesse eines Investors zu wecken.
Wichtig ist allerdings, dass Sie diesen Prozess aktiv begleiten. Fassen Sie bei den Vereinen nach, denen das Konzept vorliegt und fragen Sie, ob es Investoren gibt, die Kapital in Ihr Unternehmen stecken möchten. Treten Sie mit mehreren möglichen Investoren in Kontakt, um sicherzustellen, dass der Deal am Ende zumindest mit einem davon zustande kommt.
Um Ihre Erfolgschancen zu verbessern, sollten Sie die folgenden Tipps beherzigen:
Falls die Zusammenarbeit mit einem Business Angel für Ihr Konzept nicht in Frage kommt, können Sie sich im nächsten Schritt Private Equity als mögliche Finanzierungsalternative genauer ansehen.
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.