Erfolgreich mit Dropshipping: Praxis-Erfahrungen rund um dieses Geschäftsmodell

Dropshipping erscheint auf den ersten Blick wie die eierlegende Wollmilchsau des E-Commerce – ohne Risiko, nur wenige Nachteile, geringer Aufwand, enorme Sortimentserweiterung für den Kunden und trotzdem ein hohes Verdienstpotenzial. Ziehen Sie als Händler in Erwägung, sich mit diesem Vertriebskanal als Geschäftsmodell selbstständig zu machen, sollten Sie ans Eingemachte gehen. Der erfolgreiche Dropshipper Alexander Hupe von endlichzuhause.de plaudert aus dem Nähkästchen und versorgt Sie mit den besten Tipps rund um die Logistik, die Lieferzeit, den Kundenservice und die Vor- und Nachteile des Vertriebskanals, sodass Ihre Gründung im E-Commerce noch erfolgreicher verläuft und hohe Umsätze einbringt.

Dropshipping Definition und Begriff: Wie funktioniert Dropshipping?

"Die Besonderheit beim Dropshipping (auch: Direktversand, Fulfillment, Streckenhandel) ist, dass der Versandhändler keinen direkten Kontakt zur Ware hat. Er verkauft die Produkte an den Endkunden, kassiert den Kaufpreis vom Kunden und organisiert – im Regelfall automatisiert – die Verpackung und Auslieferung der Ware durch den Hersteller oder Dropshipping-Großhändler. Der Selbstständige unterhält kein eigenes Lager und keine Logistik. Auch Retouren können je nach Modell direkt über den Dropshipping-Lieferanten abgewickelt werden. Als Dropshipping bezeichnet man im Prinzip die Dienstleistung, die der Lieferant für den Onlinehändler im Bereich Logistik erbringt."

Vorteile beim Dropshipping

Das Modell Dropshipping eignet sich sowohl für Einsteiger im Online-Handel als auch für etablierte Händler, die Wert auf eine möglichst wirtschaftliche Unternehmensführung legen. Das Konzept ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden:

  • Angebot eines großen Sortiments ohne Wareneinkauf bzw. Sortimentserweiterung
  • geringer Bedarf an eigenem Kapital, selbst für große Onlineshops
  • kein eigenes Lager für den Warenbestand erforderlich
  • kürzere Lieferzeit für den Kunden durch direkte Auslieferung
  • geringerer Personalaufwand, da der gesamte Versandprozess entfällt
  • Konzentration des Gründers auf Marketing und Kundenservice
  • kein gebundenes Kapital durch großen Warenbestand
  • kein Warenrisiko (z. B. durch Ladenhüter im Warenbestand)
  • mehr Spielraum bei der Kalkulation günstiger Preise für den Kunden
  • auch für die nebenberufliche Existenzgründung online geeignet
  • ortsunabhängiges Arbeiten
  • Skalierbarkeit der Lösung für den Handel mit großem Sortiment

Besonders spannend am Dropshipping-Modell ist, dass sich beide Seiten – der Onlinehändler und der Großhändler – auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und von der Gegenseite profitieren können. Während der Großhändler seine Kompetenzen vor allem in einem großen Produktsortiment, Lagerhaltung und perfektionierter Logistik sieht, bedient der Shop möglichst unterschiedliche Marketingkanäle, baut eine Beziehung zum Endkunden auf und gewinnt durch die Sortimentserweiterung und kurze Lieferzeiten Stammkunden.

Der online Streckenhandel ist folglich als Partnerschaft zwischen Onlineshop und Dropshipping-Großhändler zu verstehen. Der Onlinehändler eröffnet dem Lieferanten einen neuen Vertriebskanal, ohne dass dieser sich mit den Herausforderungen des Geschäfts mit Endkunden oder dem Kundenservice befassen muss. Der Großhändler hingegen hält dem Shop den Rücken in Sachen Kapitalbindung in Waren, Lager und Logistik frei. Dieser kann das dadurch freie Budget in Marketing und somit in Wachstum investieren. Von diesem Erfolg profitiert langfristig auch der Großhändler. Eine klassische Win-Win-Situation.

Lesetipp:

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Erfahrung Alexander Hupe von endlichzuhause.de:

Die Vorteile des Dropshipping liegen bei uns klar auf der Hand. Zunächst ist für die Kunden kein Lager vorzuhalten. Endlichzuhause.de kann also ohne zusätzliche Lagerkosten und damit zusammenhängende Personalkosten viel mehr Produkte aus einer großen Produktpalette anbieten und verkaufen.

Der Aufbau von Lagerräumen für Verpackungsmaterial und den Warenbestand hätte mittelfristig zusätzlichen Personalaufwand erfordert. So war in der Vergangenheit allein ein Lager von 20 m² nur für Kartonagen nötig. Dazu kamen selbstverständlich entsprechende Mengen an Ware, welche geliefert, verpackt und wieder an die Kunden ausgeliefert werden mussten. Zu dieser Zeit begann der Prozess des Outsourcings. Unsere räumlichen Kapazitäten waren am Ende angelangt.

Außerdem ist der 24-Stunden-Versand nach dem Kauf für viele Produkte möglich. Viele Kunden setzen heute im Onlinebereich bereits voraus, dass die Ware innerhalb von 48 Stunden ab Bestellung im Onlineshop, zu Hause auf dem Wohnzimmertisch des Kunden liegt. Diese kurze Lieferzeit ist für ein Unternehmen ohne ausgedehnte Lagerhaltung nur mit Fulfillment fast nicht möglich. Aber nur so können die Anbieter die nötige Kundenzufriedenheit erreichen.

Nachteile des Dropshipping-Modells

Wie jedes Modell hat auch dieses Geschäftsmodell des E-Commerce Nachteile:

  • große Abhängigkeit des Anbieters vom gewählten Dropshipping-Großhändler (z. B. Nachteile durch unpünktliche oder mangelhafte Lieferung)
  • bei Zusammenarbeit mit mehreren Großhändlern logistische Aufteilung einer Bestellung auf mehrere Pakete mit unterschiedlicher Lieferzeit
  • bei vielen Produkten geringe Marge des Anbieters (die Marge des Großhändlers oder Gebühren fallen hier stark ins Gewicht)
  • kein Einfluss auf die Bestandsplanung des Handelspartners
  • oft problematische Abwicklung von Rücksendungen der Kunden

Welche Risiken gibt es im Dropshipping?

Die Risiken im Streckenhandel hängen insbesondere mit dem Hersteller und Logistiker zusammen. Wird die Ware vom Hersteller oder Großhändler nicht in ausreichender Qualität oder zu spät zum Kunden geliefert, sind Ihre Kunden unzufrieden. Doch selbst wenn sie zufrieden sind, gibt es Risiken für Sie als Dropshipper:

  1. falsche Kalkulation der Preise durch den Dienstleister oder nachteilige Konditionen
  2. falsche Einschätzung der eigenen Kosten
  3. unzuverlässige Lieferanten oder zu lange Lieferzeiten, besonders wegen einer nachlässigen Auswahl des Dienstleisters
  4. hohe Retourenquote der Kunden
  5. zu wenig Traffic und Kunden auf dem eigenen Onlineshop
  6. zu geringe Nachfrage der Kunden nach den online angebotenen Produkten
  7. Unterschätzen des Aufwands für den Streckenhandel online
  8. fehlende Kenntnisse über rechtliche Angelegenheiten, insbesondere beim Streckengeschäft aus dem Ausland

Erfahrungen von Alexander Hupe

Eines der größten Probleme im Dropshipping ist die automatische Datensynchronisation zwischen Onlineshop und dem Warenbestand im Lager des Herstellers. Die Bestände zwischen Shop und Hersteller müssen ständig abgeglichen und synchronisiert werden. Die Lösung hierfür ist ein Warenwirtschaftssystem mittels Schnittstellen. Ein weiteres Problem ist die Häufigkeit der Synchronisationsprozesse. Diese sollten mindestens einmal täglich durchgeführt werden, wünschenswert wäre hier eine Synchronisation in Echtzeit, was jedoch rein technisch sehr aufwändig und damit sehr teuer ist.

Wie findet man einen geeigneten Lieferanten für das Dropshipping?

Erfolgreiches Fulfillment steht und fällt online mit einem guten Händler, mit dem Sie auf Augenhöhe für eine individuelle Lösung zusammenarbeiten können. Nutzen Sie einschlägige Datenbanken online für die Suche nach einem Anbieter oder Lieferanten, prüfen Sie die infrage kommenden Anbieter und Marktplätze kritisch, kontrollieren Sie die angebotenen Leistungen und Lieferzeiten und verhandeln Sie optimale Konditionen. Achten Sie insbesondere auf diese Kriterien:

  • Qualität: Sobald die Bestellung eines Kunden beim Dropshipping-Partner eingeht, sollte diese unverzüglich bearbeitet werden. Für die maximale Kundenzufriedenheit ist ein 24-Stunden-Versand-Service für am Lager befindliche Waren optimal. Informieren Sie sich im Vorfeld, für welche Produkte dem Kunden nach dem Kauf eine kurze Lieferzeit ermöglicht werden kann.
  • Bezug zum Onlineshop: Wählen Sie für den Handel einen Dropshipping-Partner, der statt neutraler Versandpapiere Ihren Briefkopf verwendet, um den Kunden ein seriöses Bild zu vermitteln.
  • Schnittstellen: Die EDV-Systeme von Online-Händler und Dropshipping-Partner sollten über entsprechende Schnittstellen gut zusammenarbeiten können.
  • Konditionen: Prüfen Sie die Konditionen des Marktplatzes bis ins kleinste Detail. Insbesondere Mindestabnahmemengen und Mindermengenzuschläge sollten nach Möglichkeit nicht vorhanden sein, um die eigene Rentabilität und Marge zu steigern. Sprechen Sie auch über die Zahlungsziele für Ihre Lieferantenrechnungen.
  • Retouren: Im Regelfall sind Sie als Onlinehändler verpflichtet, die Ware von Ihren Kunden zurückzunehmen – obwohl Sie sie nicht verschickt haben, sondern der Marktplatz. Soweit die Möglichkeit besteht, lassen Sie Rücksendungen direkt online über den Dropshipping-Anbieter abwickeln, um Probleme mit der Warenrückgabe der Kunden zu vermeiden.
  • Zahlungen: Klären Sie ab, wie die Abrechnung der Bestellungen mit dem Großhändler ablaufen soll. Beim Streckenhandel gibt es für jede ausgehende Rechnung an den Kunden auch eine Eingangsrechnung. Die vielen Rechnungen können schnell zu vermehrten Aufwand im Bereich der Buchhaltung führen, der vermieden werden sollte.

Als Gründer im Bereich Dropshipping ohne Erfahrungen mit dem Geschäftsmodell macht es Sinn, zunächst mit einem deutschen Dropshipping-Händler oder zumindest einem Unternehmen mit Sitz in Europa zusammenzuarbeiten. Dies erleichtert die Zusammenarbeit, vermeidet sprachliche Missverständnisse mit dem Dienstleister und stellt eine kurze Lieferzeit für den Kunden sicher.

Großhändler und Hersteller aus Deutschland, Europa und China finden

Wer in Deutschland keinen geeigneten Großhändler findet, könnte im Ausland, insbesondere in China Glück haben. Ich habe auf folgender Seite alle großen Einkaufsplattformen zusammengetragen, auf denen Sie geeignete Händler finden. Zudem gibt es unzählige Webseiten und Portale, auf denen Adressen nach Produktkategorien sortiert zum Abruf angeboten werden, zum Beispiel:

Für welche Produkte und Sortimente ist Dropshipping geeignet?

Grundsätzlich können Sie über Dropshipping nahezu jede Art von Waren online verkaufen. Allerdings gibt es einige Dropshipping-Produkte, die sich aufgrund des Charakters des Fulfillments besonders anbieten:

  • teure Waren: Ob Luxusuhren, Designer-Möbel oder teure Haushaltsgeräte – als Dropshipper müssen Sie sie nicht erst auf Lager legen und damit Ihre Liquidität belasten. Deshalb sind Sie hier gegenüber dem normalen Onlinehändler im Vorteil.
  • sperrige/schwere Waren: Ob Sofa, Gefrierschrank oder Gartenmöbel – alles, was sperrig ist, bedarf einer großen Lagerfläche und ist schwierig zu versenden. (Achtung: Der Aufwand von Retouren der Kunden ist natürlich logistisch auch nicht ohne!)
  • Nischenprodukte: Nischenprodukte werden nicht so häufig nachgefragt und erfordern somit normalerweise ein großes Lager – hier kann Dropshipping seine Vorteile voll ausspielen.

Vermeiden Sie Produkte, die naturgemäß mit einer hohen Retourenquote einhergehen (z. B. Mode, Schuhe) oder Warengruppen, bei denen eine Preisschlacht entstanden ist - beides bringt Nachteile und schmälert Ihren Erfolg. Durch die geringeren Abnahmemengen verglichen mit normalen Onlinehändlern können Sie deren aggressive Preispolitik online häufig nicht mithalten.

Auch beim Sortiment haben Sie die Wahl: Möchten Sie als Dropshipper mit einem riesigen Sortiment auftreten oder Ihren Handel online nur mit einer kleinen Menge an Produkten betreiben? Wenn Sie es richtig angehen, werden Sie mit dem Streckenhandel in jedem Fall Erfolg haben.

Schritt für Schritt zum erfolgreichen Dropshipper: Wie sehen die ersten Schritte aus?

Haben Sie die Entscheidung getroffen, in das Dropshipping einzusteigen? Orientieren Sie sich für einen gelungenen Start zunächst an diesen Schritten:

  1. Schritt: Geschäftsidee suchen
    Legen Sie fest, welche Art von Produkten Sie an welche Kunden verkaufen möchten und was Ihr Unternehmen von anderen Shops abheben soll (USP).
  2. Schritt: Businessplan erstellen
    Analysieren Sie in einem Businessplan Ihre Marktchancen, prognostizieren Sie Erträge und Betriebsausgaben, prüfen Sie Ihre Rücklagen und finden Sie so mögliche Schwachstellen in Ihrem Plan.
  3. Schritt: Lieferanten finden
    Wählen Sie mögliche Lieferanten aus und prüfen Sie sie auf Herz und Nieren, ehe Sie in die Verhandlung der Konditionen einsteigen, ob Lieferzeit, Logistik oder Zuverlässigkeit.
  4. Schritt: Produkte auswählen
    Klären Sie, welche Produkte Sie den Kunden anbieten möchten. Soll es ein schmales Sortiment oder ein Riesenangebot sein?
  5. Schritt: Onlineshop aufbauen
    Wählen Sie ein geeignetes Shopsystem und bauen Sie den Shop online auf.
  6. Schritt: Gründungsformalitäten erstellen
    Erledigen Sie die Gewerbeanmeldung und ggf. weitere Formalitäten rund um die Existenzgründung.
  7. Schritt: Marketing-Mix erstellen
    Legen Sie eine Strategie für Werbung und Marketing fest, mit der Sie Ihren Onlineshop bewerben möchten.

Bedenken Sie bereits frühzeitig, welche Schwierigkeiten und Herausforderungen während der Existenzgründung auftreten könnten und steuern Sie den Nachteilen frühzeitig gegen.

Häufige Fehler bei der Selbstständigkeit mit Dropshipping

Die häufigsten Fehler beim Umgang mit Dropshipping unterscheiden sich je nachdem, ob Sie als Existenzgründer mit Fulfillment arbeiten oder ob Sie als erfahrener Onlinehändler auf das Geschäft mit Dropshipping umsteigen wollen.

5 häufige Fehler bei Existenzgründern

  1. Der Warenbezug fehlt. Damit ist wenig Fachverständnis und eine geringe Qualität vorhanden.
  2. Die Technik wird unterschätzt, insbesondere notwendige Schnittstellen.
  3. Mangelnde Konkurrenzanalyse im Internet.
  4. Unterschätzung der Investitionskosten.
  5. Der falsche Partner für das Dropshipping. Der Hersteller oder Großhändler sollte in Deutschland seinen Sitz haben.

Der häufigste Fehler bei erfahrenen Anbietern ist der Kalkulationsfehler. Der Kostenfaktor Dropshipping wird in der Preiskalkulation nicht berücksichtigt, obwohl beim Dropshipping nachweislich die Marge durch Gebühren schrumpft. Bestellungen selber packen ist also immer billiger, als packen lassen.

Außerdem sollte der Unternehmer immer die Optimierung von Prozessen im Auge behalten und so viel wie möglich automatisieren oder sich zumindest die Möglichkeiten dazu offenhalten (Skalierbarkeit sicherstellen).

Häufige Fragen zum Thema Dropshipping

Ist Dropshipping lukrativ? Wie viel Geld kann man mit Dropshipping verdienen?

Wie bei nahezu jedem Geschäftsmodell sind die Verdienstmöglichkeiten zunächst einmal unbegrenzt. Sehr viele Dropshipper realisieren im Monat Gewinne im unteren zwei- bis dreistelligen Bereich. Aber der Markt gibt auch zahlreiche Unternehmen her, die weit über 20.000 Euro im Monat mit nur einem Onlineshop umsetzen oder sogar im Millionenbereich verdienen.

Bleiben Sie für den Beginn realistisch: Je mehr Zeit Sie investieren, desto größer wird auch Ihr Erfolg sein. Aber seien Sie sich dessen bewusst, dass Sie sich als Onlinehändler in einem schwierigen Umfeld bewegen, in dem Giganten wie Amazon oder Ebay mit Ihnen um Kunden konkurrieren. Mit Onlinewerbung (z. B. Google Ads oder Facebook Ads) können Sie Ihre Umsätze steigern. Aber behalten Sie immer im Hinterkopf, dass dies kein "Verdiene 5.000 Euro im Monat ohne Arbeit"-Job ist.

TippIn diesem Zusammenhang auch nochmal der Hinweis, dass Sie nicht Umsatz mit Gewinn verwechseln dürfen. Wer mit 25.000 Euro Umsatz im Monat angibt, ist nicht ernst zu nehmen – am Ende des Tages bleiben ihm davon wahrscheinlich nur 1.500 Euro wirklich übrig.

Welches Shopsystem eignet sich für Dropshipping?

Verschiedene Shopsysteme bieten die Möglichkeit, Dropshipping-Händler anzubinden. Besonders empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang Shopify, das mit Oberlo zusammenarbeitet. Dieser Dienst ermöglicht die Anbindung einer Vielzahl von Dropshipping-Händlern. Aber auch WooCommerce hält einige ganz nette Features für Dropshipper bereit.

Welche Kosten fallen bei Dropshipping an?

Im Prinzip zieht Dropshipping keine Kosten nach sich. Im Regelfall ist die Zusammenarbeit mit dem Dropshipping-Händler kostenfrei. Da dieser jedoch für Sie Dienstleistungen wie die Verpackung, den Versand nach dem Kauf oder die Retourenbearbeitung übernimmt, erhalten Sie in den meisten Fällen einen weniger günstigen Einkaufspreis und haben dadurch indirekt höhere Kosten. Ansonsten fallen bei der Selbstständigkeit mit Dropshipping die im E-Commerce üblichen Aufwendungen an, beispielsweise für Verwaltungspersonal, die Wartung und Pflege des Shops oder die Vermarktung.

Was passiert beim Dropshipping mit Warenrücksendungen oder Retouren?

Da Sie als Onlinehändler der Vertragspartner des Kunden sind, erhalten Sie die Warenrücksendungen oder Retouren. Da Sie als Unternehmer tätig sind, können Sie diese nicht wie ein Verbraucher einfach bei Ihrem Händler retournieren. Nur wenn die Ware mangelhaft war, muss der Hersteller das Produkt vom Kunden zurücknehmen. Ansonsten bleiben Sie auf den Retouren der Endkunden sitzen. Noch schwieriger wird es, wenn Sie einen Hersteller aus dem Ausland (z. B. China) nutzen, wie beispielsweise AliExpress.

Testen Sie die Produkte möglichst vor dem Verkauf stichprobenartig, um die Qualität zu prüfen und Retouren der Kunden weitgehend auszuschließen.

Ist Dropshipping bei Amazon erlaubt?

Nein, über Amazon können Sie nicht per Dropshipping an die Kunden verkaufen. Als Alternative bietet Amazon jedoch sein FBA-Programm (Fulfillment by Amazon). Sie verschicken zuerst die Produkte an Amazon – Sie müssen sie also zunächst besitzen und das Absatzrisiko liegt bei Ihnen. Amazon kümmert sich um die Lagerung, den Versand der Waren an die Kunden und etwaige Retouren. Das klassische Streckengeschäft, bei dem Sie die Ware von Ihrem Händler oder Lieferanten versenden lassen, ist bei Amazon nicht gestattet.

Das FBA-Programm hat durchaus Vorteile für Sie als Onlinehändler, ist aber nicht gebührenfrei. Die Gebühren sind abhängig vom Gewicht, Versandart und auch von der Jahreszeit. Zum Beispiel sind die Lagergebühren von Oktober bis Dezember höher als im Rest des Jahres. Das Streckengeschäft über Amazon lohnt sich daher nur, wenn Sie über eine entsprechend große Marge verfügen oder mit überdurchschnittlich vielen Retouren rechnen.

Ist für einen Onlineshop mit Dropshipping eine Gewerbeanmeldung notwendig?

Grundsätzlich ist die Gewerbeanmeldung notwendig, sobald Sie Ihre Website oder Ihren Shop mit Gewinnerzielungsabsicht betreiben. Das dürfte bei Dropshipping nahezu immer der Fall sein. Details lesen Sie im Artikel zur Gewerbeanmeldung für eine Internetseite.

Darf ich Markenprodukte über Dropshipping verkaufen?

Verkaufen Sie keine Markenware an Kunden, auf der ein eingetragenes Markenzeichen erkennbar ist, und verwenden Sie auch für den Verkauf keine Markenbezeichnungen (z. B. Walt Disney T-Shirt). In den meisten Fällen ist dies nur für lizenzierte Wiederverkäufer zulässig und kann bei unberechtigten Verkäufen zu Abmahnungen und markenrechtlichen Verstößen führen.

Die besten 15 Tipps zum Dropshipping

Möchten Sie die Existenzgründung mit einem Onlineshop auf Dropshipping-Basis wagen? Dann beachten Sie meine ultimativen Tipps für erfolgreiche Startups:

  1. Dropshipping erfordert in der Regel einen eigenen Shop, was Kenntnisse und Erfahrung in Sachen Suchmaschinenoptimierung (SEO) oder eine gute Onlinemarketing-Agentur voraussetzt. Sie müssen Ahnung von SEO haben, denn ohne Besucher und Traffic gibt es keine Kunden.
  2. Wenn Sie nicht selbst programmieren können, brauchen Sie einen guten und zuverlässigen Programmierer!
  3. Sie benötigen einen Grafiker und Webdesigner für Ihre Corporate Identity.
  4. Sie brauchen einen zuverlässigen Großhändler. Prüfen Sie dessen Qualität, Lieferzeit und Referenzen vor den Vertragsverhandlungen!
  5. Hält der gewählte Händler nicht, was er verspricht? Verlieren Sie keine Zeit und trennen Sie sich schnell!
  6. Überzeugen Sie Ihre Kunden mit dem besten Kundenservice!
  7. Behalten Sie Ihre Konkurrenz im Blick und reagieren Sie auf Marktveränderungen!
  8. Entwickeln Sie Ihr Geschäftsmodell weiter und verlassen Sie sich nicht alleine auf Dropshipping!
  9. Steigen Sie nicht in Geschäfte ein, die Sie bereits bei Google oder Amazon gefunden haben, sondern generieren Sie eine eigene Geschäftsidee!
  10. Machen Sie nicht bei jedem Preiskampf mit!
  11. Wenn ein Händler eine Setup-Gebühr oder andere Vorauszahlungen verlangt, seien Sie skeptisch und vergleichen Sie die Preise und Konditionen lieber mit anderen Großhändlern und Anbietern!
  12. Vereinbaren Sie schriftlich konkrete Daten zu Bearbeitungszeiten der Bestellungen, Lieferzeiten und Versanddauer.
  13. Machen Sie eine Testbestellung aus Sicht des Kunden und prüfen Sie dabei Lieferzeit, Qualität und Verpackung des Händlers!
  14. Nutzen Sie im E-Commerce sichere Zahlungsmethoden wie PayPal!
  15. Entwickeln Sie selbst einen Businessplan, bevor Sie Geld investieren, und suchen Sie sich einen Berater, der Ihnen bei der Existenzgründung hilft!

Ist Dropshipping legal?

Das Konzept Dropshipping ist selbstverständlich legal. Sie sollten sich jedoch einer Sache stets bewusst sein: Bedienen Sie sich für den Verkauf statt Ihres eigenen Onlineshops von Marktplätzen wie Amazon oder Ebay, müssen Sie stets im Detail prüfen, was die Teilnahmebedingungen erlauben. Bei Amazon ist Dropshipping beispielsweise illegal.

Was braucht man für Dropshipping?

Für Dropshipping in Deutschland brauchen Sie vor allem einen Computer mit Internetanschluss. Mehr müssen Sie für Ihren Start nicht besorgen. Schwieriger ist allerdings der Part mit den Erfahrungen: Sie brauchen nämlich außerdem Kenntnisse in der Arbeit mit Onlineshops, Erfahrung im Online Marketing und natürlich auch ein erweitertes Wissen in Hinblick auf die Unternehmensführung.

  1. Geschäftsidee verbessern!
  2. Onlineshop eröffnen
  3. Suchmaschinenoptimierung betreiben

Dieses Interview zeigt auf, wie viel technisches und unternehmerisches Know-how für den Aufbau und den Betrieb eines Onlineshops mit Dropshipping nötig ist. Dropshipping ist für Anfänger nicht der einfachste Einstieg in den E-Commerce, aber eine sehr gute Möglichkeit zur Expansion für einen bereits bestehenden und erfolgreichen Onlineshop.

Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.