Digitalstrategie: Darum besteht Handlungsbedarf
Der digitale Wandel ist ein unaufhaltsamer Prozess. Angetrieben durch rasante technische Entwicklungen entstehen laufend neue Geschäftsmodelle, Chancen und auch Gefahren. Das gilt auch für den deutschen Handel - online und stationär. Mit diesem Thema hat sich eine Bitkom-Studie beschäftigt und herausgefunden, dass noch nicht alle Unternehmen eine passende Digitalstrategie haben, mit der sie den Herausforderungen des Wandels begegnen können.

Berlin, 13. November 2019 – Bei der durchgeführten Studie handelt es sich um eine telefonische Befragung, die von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde. Befragt wurden 504 Händler (offline wie online), die im Groß- bzw. Einzelhandel tätig sind.
Hintergrund
Dr. Bernhard Rohleder (Hauptgeschäftsführer von Bitkom) sagt, dass sich die Ansprüche von Kunden zusammen mit der Digitalisierung stark verändert hätten. Dies gelte sowohl beim Online-Shopping als auch im stationären Ladengeschäft. Mit diesen Erwartungen müsste der Handel Schritt halten. Viele Unternehmen hätten die Notwendigkeit für Änderungen bereits erkannt. Doch um wettbewerbsfähig zu bleiben sollten Händler und Händlerinnen, die noch nicht aktiv geworden sind, dringend ihr Geschäftsmodell auf den digitalen Prüfstand stellen.
Handlungsbedarf
Knapp 50% der Handelsunternehmen in Deutschland im Rahmen der Digitalisierung komplett neue Dienstleistungen oder Produkte eingeführt. 63% haben deutliche Veränderungen in ihrem Service umgesetzt. Ein Umdenken findet also durchaus statt.
Doch während 40% der Unternehmen eine zentrale Strategie zur Bewältigung des digitalen Wandels haben und weitere 30% immerhin in einzelnen Unternehmensbereichen eine entsprechende Strategie fahren, gaben immer noch 27% an, keinerlei Strategie für die Digitalisierung des Unternehmens zu haben. Das sind beinahe ein Drittel der befragten Unternehmen.
Rohleder weist darauf hin, dass die Digitalisierung zwar finanzielle und personelle Anstrengungen erfordere, diese sich aber auf jeden Fall lohnen würden.
Die meisten Strategien wurden in Kooperation mit IT-Unternehmen entwickelt.
© bitkom-research / bitkom-research.de
Wie wird die Strategie entwickelt?
Von den Unternehmen, die eine teilweise oder vollständige Digitalisierungsstrategie verfolgen, haben circa die Hälfte diese Strategie in Kooperation mit mittelständischen oder großen IT-Unternehmen entwickelt. 41% haben externe Berater (z.B. von Unternehmensberatungen oder Industrie- und Handelskammer) zu diesem Zweck hinzugezogen. Beinahe ein Drittel war dazu in der Lage, mit Hilfe von eigenem Personal eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln.
Fazit
Die Digitalisierung findet statt. Auch das Gründerlexikon teilt die Auffassung, dass sich Händler nicht vor dieser Entwicklung verschließen sollten. Auch wenn man bei Digitalisierung vorwiegend an den Online-Handel denkt, bieten sich gerade auch im stationären Handel viele Möglichkeiten durch die Digitalisierung. Das Gründerlexikon rät also all jenen Händlern, die noch keine Strategie zur Bewältigung der Herausforderungen erarbeitet haben, möglichst schnell damit zu beginnen. Wenn im eigenen Unternehmen keine entsprechenden Ressourcen vorhanden sind, bieten sich (wie es die Studie zeigt) Kooperationen mit IT-Firmen an oder auch das Hinzuziehen von externen Beratern. Fakt ist jedoch, dass die Digitalisierung nicht verschlafen werden sollte, sonst droht der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit.
Gründern und Gründerinnen rät das Gründerlexikon, schon von Beginn an den Digitalisierungsprozess im Auge zu behalten und eine entsprechende Strategie parat zu haben.
Quelle: bitkom.org
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