Website kaufen: Webseite richtig bewerten und fairen Kaufpreis finden?

Der Kauf einer Webseite ist prinzipiell eine schlaue Alternative, um Zeit und Geld zu sparen und trotzdem ein lukratives und gut funktionierendes online Business zu betreiben. Jedoch müssen einige Dinge beachtet werden, denn auch der Kauf einer Webseite ist eine Art Firmennachfolge (siehe auch Unternehmensnachfolge), bei der es einiges zu beachten gilt. In diesem Artikel werde ich besonders auf die Vor- und Nachteile, mögliche Handelsbörsen und natürlich die Vorgehensweise beim Kauf einer Webseite eingehen. 

Sie werden lernen, was neben der Domain noch zum Kauf der Homepage zählt, welche Kosten Sie mit dem Kauf einer Webpräsenz sparen können und warum trotz Kauf Programmierkenntnisse und Suchmaschinenoptimierung sehr wichtig für Ihre künftige Arbeit werden.

Aber warum kauft man überhaupt eine Webseite?

  • Man möchte sich den Aufbau der Internetfirma erleichtern und Zeit sparen.
  • Man möchte sein Geschäftsfeld erweitern, um Umsatz und Gewinn zu steigern.
  • Man möchte das Geschäftsfeld nicht einem Wettbewerber überlassen.

Wo kann man Internetprojekte kaufen?

Entweder Sie haben den direkten Kontakt zum Inhaber der Webseite oder Sie stellen den Kontakt über Websitebörsen, Domainbörsen oder andere Marktplätze her. Ähnlich wie bei eBay werden dort Webprojekte, Internetseiten, Blogs, Webpräsenzen aber auch Onlineshops oder einfache Homepages angeboten. Das Gründerlexikon hat die wichtigsten Websitebörsen und Domainhandelsbörse zusammengetragen.

Wie ermittelt man den Preis eines Internetprojektes?

Der Kaufpreis einer Internetseite, eines Shops oder Blogs wird, wie bei anderen Produkten oder Dienstleistungen auch, über Angebot und Nachfrage geregelt. Nicht zuletzt spielt auch die Qualität der Website eine entscheidende Rolle. Wie viele Besucher hat die Webseite und wie viel Umsatz kann man mit der Webseite pro Monat machen?

Wenn Sie also viele Interessenten zu einem Webprojekt haben, wird der Preis nach oben gehen. Andersherum: Sind Sie der einzige Interessent, so wird der Preis eher stagnieren oder, Sie haben also dahingehend Spielraum, den Preis für sich zu beeinflussen. Wie der Preis jedoch genau zustande kommt, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Zum einen muss die Internetseite analysiert werden, um so die technischen Verkaufsargumente herauszustellen. Dinge wie SEO (siehe Suchmaschinenoptimierung) der Website, Marketing, laufende Kosten, Einnahmen, Ausgaben und Anzahl der monatlichen Verkäufe spiele eine entscheidende Rolle. Letztlich wollen Sie auch wissen, was die Seite für einen genauen Wert hat, um nicht die Katze im Sack zu kaufen.

Auch kaufmännisch müssen Sie auf die Rentabilität des Internetprojektes achten. Diese beiden Faktoren sind insgesamt beim Kauf sehr entscheidend.

Welche Inhalte sind beim Kauf der Website eingeschlossen?

Das kann sehr unterschiedlich geregelt sein, für gewöhnlich werden aber folgende Inhalte beim Kauf einer Website übergeben:

  • sämtliche redaktionelle Inhalte, Artikel und Beiträge
  • Bilder, Grafiken und Werbebanner
  • Webdesign
  • Datenbank
  • Programmierung (Quellcode)
  • Internetadresse, Domain und die Rechte daran
  • Positionierungen bei Google
  • Besucher aus der Platzierung bei Google
  • Firmenname

Was jedoch im einzelnen Inhalt des Website Kaufes ist, sollte ein schriftlicher Vertrag regeln und kann von Branche zu Branche sehr unterschiedlich sein.

Website-Kaufvertrag

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Wie muss ich ein Internetprojekt analysieren, um den richtigen Preis herauszufinden?

Es sind sehr viele technische Analysen notwendig, dazu bedient man sich in der Regel meist kostenpflichtiger, aber auch kostenlos zur Verfügung gestellter online Software, um Internetseiten zuverlässig zu analysieren. So wird nicht nur die Domain oder die Domainendung analysiert, sondern auch:

  • der Domainname,
  • das Webdesign und die Bedienbarkeit (Usability genannt)
  • Einnahmen, Kosten und Aufwand wie: Hosting, Werbung
  • Besucher und Bestellquoten
  • SEO und Marketingkampagnen
  • bestehende Verträge und Vertragslaufzeiten
  • nötige Investitionen
  • Und auch andere Ausgaben und Verpflichtungen

Insgesamt ist die Analyse einer Website sehr komplex, um eine Kaufentscheidung daraus abzuleiten. Ohne Erfahrung und technisches Verständnis eine unlösbare Aufgabe.

Vorteile des Kaufs einer Webseite

  • Sie sparen unheimlich Zeit, denn die Aufbauphase der Webseite entfällt weitestgehend
  • Sie benötigen weniger Fachwissen als beim selbst programmieren der Webseite
  • Sie benötigen keine finanziellen Reserven, um anfängliche Durststrecke zu überstehen
  • bestehende Besucherzahlen vorhanden
  • Kundenstamm und Einnahmen vorhanden
  • etabliertes Onlinemarketing (SEO) vorhanden
  • lediglich Optimierung nötig
  • geringes Risiko der Geschäftsidee, denn der Erfolg ist ja bereits beim Kauf absehbar

Nachteile des Kaufs einer Webseite

  • Hohe Investition: Hoher und womöglich einmalig fällig werdender Kaufpreis nötig
  • gegebenenfalls Finanzierung nötig
  • Risiko, eine Mogelpackung zu erwerben
  • gegebenenfalls müssen Fehler zeit- und kostenaufwendig eliminiert werden
  • Nicht offensichtlicher, negative Mundpropaganda oder schlechter Ruf vorhanden (Mogelpackung)
  • eventuell zahlen Sie einen zu hohen Preis, ohne es zu wissen
  • Sie können nicht den Lerneffekt nutzen, der beim Selbst programmieren der Webseite entsteht (aus Fehlern lernen usw.)
  • es dauert länger, bis Sie in der Gewinnzone mit der gekauften Webseite sind (siehe break even point)
  • Sie erwerben womöglich rechtliche Risiken mit dem Kauf der Webseite, etwa Urheberrechtsprobleme bei Bildern und Texten
  • Gekaufte Website immer noch komplizierter als ein Baukasten

Domainbewertung: Wie analysiere ich eine Domain um deren Preis zu ermitteln?

Eine Domainanalyse und die darauffolgende Domainbewertung ist oft ein subjektiver Prozess, der abhängig von der verwendeten Methode und den zu bewertenden Kriterien zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann.

Ich biete auf meiner Webseite ebenfalls eine Domainbewertung an. Es handelt sich hierbei um eine Excel-Kalkulation, die auf dem SCHARF-Bewertungsmodell von Dr. Björn Benken basiert und mit freundlicher Genehmigung des Verfassers verwendet wird.

Im Folgenden habe ich die wichtigsten Fragen und Bewertungskriterien aus dem SCHARF-Bewertungsmodell zusammengetragen und mit weiterführenden Fakten sowie einer kompletten Projektbewertung in Excel untermauert. Bitte tragen Sie so viel wie möglich Informationen zusammen und antworten Sie möglichst ehrlich. Jetzt Domainbewertung starten!

Einen fairen Preis für eine Webseite finden!

Mit meinem Excel-Rechner können Sie folgendes tun:

  1. technische Bewertung (Backlinks, onpage-Status, Alter der Webseite, Besucher)
  2. wirtschaftliche Bewertung (4 gängige Methoden der Unternehmensbewertung)
  3. Domainbewertung (nach SCHARF-Bewertungsmodell von Dr. Björn Benken)
  4. EXCEL-Rechner anpassen
  5. Formeln einsehen
  6. Ergebnis: Kaufpreisempfehlung für das Webprojekt
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Was soll ich nun machen? Kaufen oder selber bauen?

Es kommt extrem auf Ihre individuelle Zielsetzung an, ob Sie ein Webprojekt selbst, und zwar komplett bei Null beginnen oder ob der Kauf strategisch gesehen günstiger ist. Darüber hinaus kommt es auch auf Ihre eigenen Erfahrungen, Ihr Fachwissen im Bereich E-Commerce, Suchmaschinenoptimierung, Webseitenerstellung, Webdesign, Ihre Geschäftsidee, den Wettbewerb und Ihr Budget an. Wenn Sie also keine Erfahrungen, Programmierkenntnisse oder spezielle SEO Kenntnisse aufweisen, können Sie dies durch den Kauf einer Webseite dann durchaus kompensieren und zahlen letztlich dafür den Preis Ihres mangelnden Wissens und der eingesparten Zeit.

Auch ist es eine Frage der zur Verfügung stehenden Zeit. Wie schnell soll Ihre Webseite durchstarten? Wieviel Zeit können Sie sich leisten? Lassen Sie uns mal Ihre Situation analysieren! Sichern Sie sich mein 30-minütiges Beratungsgespräch, ich helfe Ihnen garantiert!

Kann der Steuerberater oder Rechtsanwalt helfen?

Um eine Internetseite technisch einzuschätzen und zu entscheiden, ob man sie kaufen oder das lieber bleiben lassen sollte, ist ein Steuerberater oder Rechtsanwalt aus meiner Erfahrung eher eine schlechte Wahl. Der Steuerberater könnte Ihnen noch bei der kaufmännischen Entscheidung, bei der Rentabilitätsrechnung einer Internetseite behilflich sein. Er könnte Ihnen ausrechnen, ob es sich aus rein kaufmännischen Beweggründen rechnet, diese Internetseite zu kaufen und damit in den nächsten 5 oder 10 Jahren den Kaufpreis zu erwirtschaften. Der Rechtsanwalt wird, bei mangelnden technischen Kenntnissen, sein Fachwissen im Bereich des Vertragsrechtes ausspielen wollen. Er wird mit Ihnen sicher einen Kaufvertrag erarbeiten wollen, der, in Abhängigkeit vom Kaufpreis, recht teuer werden kann. Aber eine technische Analyse der zu kaufenden Internetseite, eine Bewertung, ob es sich tatsächlich lohnt oder nicht, würde ich von einem Rechtsanwalt nicht erwarten. Der Anwalt könnte auch den bisherigen Inhaber prüfen oder den Firmennamen markenrechtlich unter die Lupe nehmen.

Klären Sie Ihre ersten Fragen in meiner Erstberatung

Hier einige Beispiele und Fragen meiner Kunden:

  • Wie sollte der Name meiner Seite im Internet lauten?
  • Die Domain mit Bindestrich oder ohne?
  • Welche Domainendung sollte ich bei meinem Domainnamen wählen?
  • Muss ich den Domainnamen als Marke eintragen lassen?
  • Wie kann ich im Internet Geld verdienen?
  • Für welche Suchmaschine sollte der Onlineshop erstellt werden?
  • Wieviel Geld benötige ich, um eine Website zu betreiben?
  • Wie viele Besucher benötige ich für meinen Shop?
  • Sollte ich lieber einen Baukasten System für meine Internetseite nutzen?
  • Ist Sedo besser als mabya oder sollte ich lieber bei ebay meine Website kaufen?
  • Vereinbaren Sie einen 30-Minuten Termin mit Torsten Montag! Holen Sie sich jetzt einen Termin!

Domainhandelsbörsen: Wo kann man Domains oder Webprojekte kaufen?

Auf der Suche nach einem Onlinebusiness kann man selbstverständlich auch eines fix und fertig kaufen. Dazu sollte man die Hilfe von Onlinemarktplätzen nutzen, um Kontakte herzustellen, das Angebot zu überblicken und letztlich auch sicher und zügig den Deal abwickeln zu können. Prinzipiell sollte man beim Kauf von Onlineprojekten nicht etwa auf Unternehmensnachfolgebörsen o.ä. zurückgreifen, was wohl auch funktionieren könnte, jedoch zählen gerade Onlineprojekte nicht zu den bevorzugten Verkaufsobjekten von DUB nexxt change & Co.

Websitebörsen: Domainhandel oder Website kaufen / verkaufen

Plattformmeine persönlichen Erfahrungenmeine Bewertung


sedo.de

 

Die von Sedo berechnete Verkaufsprovision (zwischen 10 und 20% vom Bruttoverkaufswert) ist sehr hoch, sodass man unterm Strich bei einem erfolgreichen Verkauf nicht mehr viel verdient, was auch die Höhe der Websites auf Sedo erklärt. Die Abwicklung ist jedoch sehr sicher. Man kann Domaingutachten erstellen lassen, wenn man selbst keine Ahnung von der Werthaltigkeit einer Internetseite hat. Sedo ist dennoch ein riesiger Marktplatz mit einem enormen Angebot und guten Potenzialen.2/6

ebay.de

ebay ist ein nicht so ganz großer Markt für Internetseiten und Domains wie Sedo, dafür um so bekannter und mit Treuhänderkonto mindestens genauso sicher wie Sedo. Leider auch sehr oft von Leuten genutzt, die keine Ahnung haben und daher Projekte nicht zu würdigen wissen und dementsprechende verzerrte Verkaufspreise voraussetzen oder bieten. Insgesamt lässt sich ebay durch die Auktionsmöglichkeit besser nutzen. Auch bei Sicherheit und Bezahlung kann ebay Punkte sammeln. Ich persönlich habe über ebay erfolgreicher und öfter Webseiten gehandelt als über Sedo, daher für ebay einen Stern mehr.2/6
mabya.deWirkt insgesamt etwas düsterer, aber ähnlich wie sugox konzipiert, nur als Anzeigenveröffentlichung. Aus dem Grund auch relativ günstig.k.A.
projektify.deKleiner aber feiner Marktplatz, der komplett kostenlos ist und sich durch Spenden finanziert.k.A.
empireflippers.comSehr viele Statistiken und umfangreiche Angaben zu den Seiten. ENGk.A.
International
flippa.com Amerikanischer Marktplatzk.A.
freemarket.comKostenloses Listing, kleine Erfolgsgebühr nach Verkauf.k.A. 
websitebroker.comKeine Gebühren. Sehr großer US-Marktplatz.k.A.

Verlangen Sie ein Exposé vor der Verkaufsverhandlung

In einem Exposé sollten die wichtigsten Fakten und Informationen zum Projekt enthalten sein. Umsatzzahlen, Betriebsausgaben und Besucherzahlen sollten zum Standard des Exposé zählen. Alle Daten, Zahlen und Fakten darüber hinaus sollten Sie vom Verkäufer erfragen. Etwa eine BWA oder eine Gewinn- und Verlustrechnung zum Projekt. Sollte der Verkäufer dahingehend Probleme haben, sollten Sie etwas skeptisch bei diesem Angebot und dem Verkäufer sein. Wer etwas verkaufen möchte, muss auch die Zahlen dazu offen legen, ansonsten hat er wohl etwas zu verbergen. Lesen Sie jetzt meinen Artikel und holen sich die 13 Tipps zur Verkaufsverhandlung!

  1. Holen Sie sich meine 9 Experten-Tipps, um Ihre Webseite erfolgreich zu einem fairen Preis zu kaufen!
  2. Laden Sie sich zunächst folgenden Tabelle! Letztlich kommt es auf Ihr Verhandlungsgeschick und den Wettbewerb an. Je mehr Leute anbieten oder nachfragen, je mehr schwankt der Preis nach oben oder unten. Achtung: Der Preis wird verhandelt, eine Bewertung ist nur ein Anhaltspunkt. Wenn Sie einen konkreten Preis haben möchten, sollten Sie meine Excel-Berechnung nutzen! Dort ist obiges Schema enthalten und führt am Ende zu einem konkreten Preis mit Ober- und Untergrenze.
  3. Nutzen Sie meine Vorlage für Ihr Verkaufsexposé im Wordformat!
  4. Erkundigen Sie sich zum Thema Online Shop eröffnen!
  5. Für alle weiteren Fragen: Vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit mir!
Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.