Depression, Suizidgedanken & Business-Druck: Wie Krafttraining und KI rettet
Wenn privat und beruflich zu viel schiefläuft, reicht „Augen zu und durch“ irgendwann nicht mehr. Beziehungskrisen, Enttäuschungen, Ärger mit Geschäftspartnern, finanzielle Sorgen – all das kann sich so aufstauen, dass man in einem mentalen Tief landet, aus dem man scheinbar nicht mehr alleine herauskommt.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie ich selbst aus solchen Phasen herausgefunden habe – nicht mit Selbstoptimierungs-Parolen, sondern mit ganz praktischen Erfahrungen:
- Depression, Erschöpfung, „alles ist sinnlos“-Gefühle und Suizidgedanken im Umfeld
- der öffentliche Suizidversuch von Wolfgang Grupp als krasses Beispiel für den Druck, unter dem Menschen stehen
- mein persönlicher Weg: vom exzessiven Joggen hin zu hartem Krafttraining („schwere Scheiße heben“)
- KI-gestützte Trainings- und Ernährungspläne, die mir Struktur und Halt geben
Wichtiger Hinweis: Ich beschreibe meine persönliche Erfahrung. Wenn du das Gefühl hast, in einer schweren Depression zu stecken oder konkret an Suizid denkst, wende dich bitte umgehend an Ärztinnen, Therapeuten, eine Krisenhilfe oder die Telefonseelsorge (in Deutschland z.B. kostenfrei und anonym). Sport und Struktur können unterstützen, ersetzen aber keine professionelle Hilfe.
Mentale Tiefs, Depression & dieses Gefühl, dass alles sinnlos ist
Ich hatte keinen konkreten Suizidversuch – aber ich kenne diese Phasen, in denen innerlich fast alles grau wird:
- Du stehst morgens auf und fragst dich: „Wofür das alles?“
- Du bist erschöpft, abgeschlagen, innerlich leer
- Im Kopf läuft die Dauerschleife: „Die anderen sind alle besser. Du bist nicht gut genug. Das hat doch eh alles keinen Sinn.“
Das ist mehr als „schlechte Laune“. Es sind depressive Symptome, die häufig Hand in Hand mit Burnout und dem Impostor-Syndrom (Hochstapler-Syndrom) auftreten – vor allem bei Menschen, die viel Verantwortung tragen, viel leisten wollen und gleichzeitig ständig an sich zweifeln.
Impostor-Syndrom im Business: Wenn Erfolge sich trotzdem falsch anfühlen
Vielleicht erkennst du dich wieder:
- Du hast real etwas erreicht – Projekte, Umsätze, zufriedene Kunden, Karriere-Schritte
- und trotzdem fühlt es sich an, als wärst du nur „durchgerutscht“
- jederzeit könnte jemand kommen und sagen: „Jetzt fliegst du auf, du hast das gar nicht verdient“
Dieses Impostor-Syndrom frisst sich mit der Zeit tief rein. Es macht dich klein, auch wenn die Fakten eigentlich für dich sprechen. In Kombination mit Überlastung, Beziehungsstress und wirtschaftlichem Druck ist das ein perfekter Nährboden für depressive Gedanken – bis hin zu dem Punkt, an dem man sich fragt, ob das alles überhaupt noch Sinn ergibt.
Der Fall Wolfgang Grupp: Was sein Suizidversuch über Druck, Depression und „gebraucht werden“ zeigt
Ein aktuelles Beispiel, das viele in Deutschland erschüttert hat, ist der Suizidversuch von Wolfgang Grupp, dem langjährigen Trigema-Chef. Der Unternehmer, der Jahrzehnte als Inbegriff von Stabilität, Verantwortung und Leistungsbereitschaft galt, hat in einem Brief an seine Belegschaft und die Öffentlichkeit geschrieben, dass er unter Altersdepressionen leide und versucht habe, sein Leben zu beenden. Er beschreibt Zweifel, ob er „überhaupt noch gebraucht wird“ und ruft andere Menschen mit Depressionen dazu auf, sich Hilfe zu suchen.:contentReference[oaicite:0]{index=0}
Gerade zwei Dinge sind daran bemerkenswert:
- Nach außen wirkte er bis kurz vorher aktiv, präsent, lächelnd – Fotos, Veranstaltungen, Gespräche, ein „starker“ Unternehmer
- nur Tage später wird öffentlich, dass er in einer so tiefen inneren Krise steckte, dass er keinen anderen Ausweg sah
Das macht deutlich: Depressionen und Suizidgedanken haben kein „typisches Gesicht“. Sie treffen nicht nur Menschen ohne Erfolg, sondern auch die, die scheinbar alles haben: Unternehmen, Anerkennung, Status, Geld, Familie.
Für mich persönlich war dieser Fall ein weiterer Wachrüttler: Wenn jemand mit dieser Lebensleistung in eine so tiefe Krise geraten kann, dann zeigt das, wie wichtig es ist, psychische Gesundheit ernst zu nehmen – sowohl bei sich selbst als auch bei anderen.
Mein erster Versuch: Weglaufen durchs exzessive Joggen
Mein erster Reflex war: Weglaufen – im wahrsten Sinne des Wortes.
In besonders schweren Zeiten bin ich alle zwei Tage bis zu 25 Kilometer gelaufen. Kurzfristig hat das durchaus Wirkung gezeigt:
- Während des Laufens war der Kopf erstaunlich leer
- Die Probleme rückten für ein, zwei Stunden in den Hintergrund
- Glückshormone haben mich kurz hochgezogen
Aber die Wahrheit war: Nach einigen Stunden war alles wieder da. Die Grübeleien. Die Sorgen. Das Gefühl von „alles ist scheiße“ und „du bist nicht gut genug“.
Dazu kam ein neues Problem: mein Körper.
- Ich habe extrem abgenommen
- Ich sah irgendwann „nur noch nach Haut und Knochen“ aus
- Das Umfeld fragte: „Was stimmt mit dir nicht? Wieso nimmst du so ab?“
Außerdem frisst exzessives Joggen Zeit:
- lange Läufe von zwei bis drei Stunden
- plus Duschen, plus Erholung
- während Familie, Arbeit und Alltag eigentlich auch Energie brauchen
Fazit aus dieser Phase: Reines, übertriebenes Joggen hat meinen Kopf nur kurzfristig frei gemacht, meinen Körper ausgelaugt und die eigentlichen Themen nicht gelöst.
Der Wendepunkt: „Schwere Scheiße heben“ statt davonlaufen
Den entscheidenden Impuls habe ich über eine Empfehlung im Urlaub bekommen. So bin ich auf Coach Micha gestoßen, der einen sehr ehrlichen, direkten und werbefreien YouTube-Kanal betreibt. Sinngemäß sagt er immer wieder:
„Wenn du im Leben stärker werden willst, brauchst du Phasen, in denen du schwere Scheiße hebst.“
Damit meint er konkret: Krafttraining mit hohen Gewichten, bei dem du deinen Körper bewusst an die persönliche Grenze führst. Nicht nur ein bisschen Geräte bewegen, sondern fokussiert an Limits arbeiten.
Was ich konkret geändert habe
Statt ständig vor meinen Problemen davonzulaufen, habe ich begonnen, sie energetisch im Gym zu verarbeiten:
- Ich habe mir im Fitnessraum auf Arbeit feste Routinen aufgebaut
- Ich habe mir zu Hause eigene Gewichte und Geräte zugelegt
- Immer wenn es mir mental schlecht ging, bin ich an die Hantel statt auf die Straße
Typischer Ablauf bei mir:
- Übung wählen (z.B. Bankdrücken, Rudern, Kniebeugen)
- Gewicht so wählen, dass etwa 8–10 Wiederholungen gerade so gehen
- Mehrere Sätze (z.B. 3 × 10 Wiederholungen) konsequent durchziehen
- Wenn es zu leicht wird: Gewicht erhöhen und wieder neu ans Limit gehen
Entscheidend ist dabei nicht die exakte Wiederholungszahl, sondern der Punkt, an dem du denkst: „Den letzten schaffe ich nicht mehr – aber ich ziehe ihn jetzt trotzdem durch.“
Warum das mental so stark wirkt
In genau diesen 30 Sekunden bis zwei Minuten, in denen du wirklich kämpfst, passiert Folgendes:
- Du denkst an gar nichts anderes als an diese eine Wiederholung
- Der Fokus ist zu 100 % im Körper, nicht im Kopfkino
- Du erlebst ganz konkret: „Ich kann mehr, als ich dachte“
Coach Micha bringt es sinngemäß so auf den Punkt: Wenn du nie an eine Grenze gehst, lernst du auch nie, sie zu überwinden.
Genau dieses Gefühl, eine Grenze bewusst zu überschreiten, lässt sich dann auch auf andere Lebensbereiche übertragen: Beziehungen, Business, Finanzen. Du trainierst nicht nur Muskeln, sondern Resilienz.
KI als Trainingspartner: Struktur statt Grübel-Spirale
Der zweite Baustein, der mir enorm geholfen hat, ist Künstliche Intelligenz (KI). Ich nutze KI mittlerweile nicht nur beruflich (Siehe KI Agenten erstellen oder Programmieren), sondern ganz konkret für meinen Körper und meinen Alltag.
KI-gestützter Trainingsplan: weniger Entscheidungen, mehr Tun
Ich lasse mir von einer KI (Chat GPT) individuell angepasste Pläne erstellen, die meine Ziele und Vorlieben kennen:
- Ziel: Muskelaufbau, stabiler Oberkörper, starker Rücken
- Rahmen: begrenzte Zeit, Training an der Arbeit und zu Hause möglich
- Persönliche Vorlieben: kurze, intensive Einheiten statt stundenlange Sessions
Die KI schlägt mir konkrete Übungen vor, zum Beispiel:
- Oberkörper (z.B. Liegestütze, Bankdrücken, Rudern)
- Rücken (z.B. Kreuzheben, Ruder-Varianten, Hyperextensions)
- Beine & Rumpf (z.B. Kniebeugen, Ausfallschritte, Planks)
Der Vorteil: Ich muss nicht mehr lange nachdenken, was ich heute trainiere. Ich öffne meinen Plan, arbeite das Programm ab und konzentriere mich voll auf die Ausführung – nicht auf das Grübeln.
KI-gestützte Ernährung: einfache Rezepte statt Überforderung
Zusätzlich nutze ich KI für meine Ernährung:
- Vorschläge, welche Lebensmittel zu meiner Trainingsphase passen
- Ideen, was ich wann essen sollte (z.B. vor oder nach dem Training)
- Einfache Rezepte, die schnell gehen und satt machen
Das nimmt im Alltag enorm viel Druck raus. Statt jeden Tag zu überlegen: „Was soll ich heute kochen?“, habe ich einen Plan mit einfachen Rezepten, die zu meinem Trainingsziel passen.
Effekt: Ich spare Zeit, esse besser, fühle mich fitter und habe wieder mehr Energie für Familie, Beruf und eigene Projekte.
Warum Krafttraining + KI für mich besser funktionieren als exzessives Joggen
Der größte Unterschied im Vergleich zu meiner „Jogging-Zeit“:
- Weniger Zeitaufwand für eine deutlich höhere Wirkung
- Nachhaltigerer mentaler Effekt, weil ich regelmäßig Grenzen überwinde
- Besseres äußeres Erscheinungsbild, weil Muskeln wachsen statt nur Gewicht zu verlieren
- Mehr Struktur durch den KI-Trainings- und Ernährungsplan
Jogging nutze ich heute immer noch – aber bewusst dosiert:
- Alle 14 Tage oder alle drei Wochen
- Wenn das Wetter passt und ich Lust darauf habe
- Als Ergänzung, nicht mehr als Fluchtweg
Das Zentrum ist inzwischen klar das Krafttraining und die Kombination mit KI-gestützter Planung.
Was du aus meiner Erfahrung mitnehmen kannst
1. Nimm depressive Signale ernst
Wenn du merkst, dass du dauerhaft denkst: „Es hat keinen Sinn“, „Ich bin nicht gut genug“, „Alle anderen sind besser“, ist das ein Signal. Spätestens, wenn Suizidgedanken auftauchen – egal wie flüchtig –, ist der Punkt erreicht, an dem du dir aktiv Hilfe holen solltest.
2. Führe deinen Körper kontrolliert an Grenzen
Du musst nicht mit Maximalgewichten starten. Wichtig ist:
- saubere, sichere Ausführung der Übungen
- Gewicht so wählen, dass du am Ende eines Satzes kämpfen musst
- die Erfahrung machen: „Ich schaffe mehr, als ich dachte“
Dieses Erlebnis baut mentale Stärke auf – und ist ein Gegenpol zu dem inneren „Ich schaffe das alles nicht“.
3. Nutze KI, um mentale Last abzugeben
Gründer, Angestellte, Selbstständige – wir treffen jeden Tag unzählige Entscheidungen. Irgendwann ist der Kopf voll. Lass dir einen Teil dieser Entscheidungen abnehmen:
- Trainingsplan von der KI erstellen lassen
- Einkaufsliste und einfache Rezepte generieren lassen
- Wochenrhythmus für Sport und Ernährung vorstrukturieren
Du gewinnst dadurch mentale Kapazität für die wirklich wichtigen Themen im Leben und im Business.
4. Suche dir authentische Vorbilder und sprich über das Thema
Mir hat Coach Micha geholfen – mit direkter, manchmal schonungsloser Art. Das muss nicht für jeden passen. Wichtig ist:
- Suche dir Menschen, mit denen du offen sprechen kannst
- Nimm Beispiele wie den Fall Wolfgang Grupp als Anlass, das Thema ernst zu nehmen
- Brich das Schweigen: Depressionen sind keine Schwäche, sondern ein ernstzunehmender Zustand, der Hilfe verdient
Ließ auch folgende Artikel im Gründerlexikon!
Wenn du aktuell an Suizid denkst
Falls du beim Lesen merkst, dass du selbst sehr dunkle Gedanken hast oder konkret darüber nachdenkst, dir etwas anzutun:
- Sprich mit jemandem, dem du vertraust – heute, nicht irgendwann
- Nutze professionelle Hilfsangebote (Hausärztin, Psychotherapeut, psychiatrische Ambulanz)
- In akuten Krisen: wende dich an eine Notaufnahme oder rufe den Notruf
- In Deutschland gibt es zudem kostenlose, anonyme Telefonseelsorge-Angebote, die rund um die Uhr erreichbar sind
Du bist nicht „zu schwach“, wenn du Hilfe brauchst – du bist mutig, wenn du dir Hilfe holst.
Fazit: Raus aus dem mentalen Loch mit Muskelkraft, Struktur und ehrlichem Blick auf die eigenen Grenzen
Mentale Tiefs gehören zum Leben dazu – erst recht, wenn man unternehmerisch denkt, Verantwortung trägt und privat wie beruflich einiges erlebt hat. Entscheidend ist, wie man darauf reagiert.
Für mich war die Kombination aus:
- Krafttraining an der Belastungsgrenze („schwere Scheiße heben“)
- KI-gestütztem Trainings- und Ernährungsplan
- dem ehrlichen Blick auf meine depressive Seite, meine Zweifel und mein Impostor-Syndrom
- authentischem Input durch einen Coach
der Weg aus diesen Phasen heraus.
Ich bekomme den Kopf frei, ich fühle mich stärker, ich sehe die Fortschritte im Spiegel und in meinem Alltag. Und vor allem: Ich habe ein Werkzeug in der Hand, auf das ich jederzeit zurückgreifen kann, wenn es privat oder beruflich wieder schwieriger wird.
Vielleicht ist diese Kombination auch für dich ein Ansatz: weniger davonlaufen, mehr anpacken – im Gym, im Alltag und im eigenen Kopf. Und: Du musst diesen Weg nicht allein gehen.