Wie kann ich einen Bot bauen, um Coins mit guten Einstiegssignalen zu finden?
Die Frage, die am Anfang dieses Projekts stand, klingt simpel und trifft gleichzeitig einen Nerv vieler Krypto-Trader: Wie kann ich einen Bot bauen, um Coins mit guten Einstiegssignalen zu finden? Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Programmierung von Webseiten und digitalen Tools. Über KI bin ich schließlich bei Python gelandet und habe dort meine zweite Leidenschaft eingebracht: Finanzmärkte und insbesondere Kryptomärkte.
Ausgangspunkt: KI, Python und die Suche nach guten Einstiegen
Das Ziel ist dabei nie nur „schnell reich werden“, sondern etwas Bodenständiges:
- kleine Tools entwickeln
- repetitive Analysen automatisieren
- Unternehmern, Anlegern und wirtschaftlich Interessierten das Leben leichter machen
Genau so ist die Idee für einen Krypto-Scanner entstanden, der automatisch nach Coins sucht, die so stark überverkauft sind, dass sich ein Einstieg grundsätzlich lohnen könnte – zumindest aus technischer Sicht.
Die konkrete Idee: Überverkaufte Coins automatisch finden
Gemeinsam mit einem Freund habe ich mir einen Abend lang genau diese Challenge vorgenommen:
Rahmenbedingungen
- Börse: Binance (große Liquidität und viele handelbare Paare)
- Fokus: Spot-Märkte mit USDT als Quote (BTCUSDT, ETHUSDT usw.)
- Ziel: Coins finden, die „überverkauft“ sind und damit potenziell einen spannenden Einstieg bieten
Vorgehen mit Python und KI
- KI als Co-Programmierer einsetzen
- ein kleines Python-Modul schreiben, das
- mit der Binance-Schnittstelle kommuniziert
- alle relevanten USDT-Paare abruft
- für jedes Paar Kursdaten sammelt
- für jeden Coin prüfen, ob er „überverkauft“ ist
Relativ schnell lief ein erster Scanner, der mehrere hundert USDT-Paare durchging und prüfte, ob bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Schon an diesem Punkt sieht man sehr deutlich, wie mächtig KI in der Praxis wird: Was man händisch niemals in Minuten schaffen könnte, erledigt ein kleines Skript in kurzer Zeit. Ließ dazu auch meinen Artikel zum Thema Workflow mit KI Agenten!
RSI und Volumen: Warum „tief“ allein nicht reicht
Die erste ernüchternde Erkenntnis kam schnell: Nur weil ein Kurs „tief“ steht, heißt das noch lange nicht, dass sich ein Einstieg lohnt.
Deshalb haben wir dem Bot zusätzliche Kriterien beigebracht, unter anderem:
- den Relative Strength Index (RSI) als Maß für „überverkauft“
- das Handelsvolumen, um zu erkennen, ob wirklich Bewegung im Markt ist
RSI und Volumen in Kürze
RSI misst vereinfacht gesagt, ob ein Markt überkauft oder überverkauft ist. Die formale Definition findet sich in Fachquellen wie dem entsprechenden Wikipedia-Artikel. Für unseren Zweck reicht: Ein deutlich niedriger RSI signalisiert eine Übertreibung nach unten.
Volumen zeigt, wie viele Einheiten eines Coins in einem Zeitraum gehandelt werden. Hohes Volumen an einem Tiefpunkt kann darauf hinweisen, dass viele Marktteilnehmer aktiv werden.
Der Bot machte nun im Kern Folgendes:
- alle verfügbaren USDT-Paare einsammeln
- Kursdaten der letzten Stunden abrufen
- RSI für jeden Coin berechnen
- nur diejenigen Coins ausgeben, bei denen
- der RSI im überverkauften Bereich liegt
- das Volumen deutlich über dem Durchschnitt liegt
Das Ergebnis war eine kleine Liste an Kandidaten, die wir anschließend in einem Charttool grafisch geprüft haben.
Reality-Check im Chart: Signale sind das eine, Emotionen das andere
Spannend wurde es beim nächsten Schritt: Wir haben die vom Bot ausgegebenen Coins im Chart überprüft. Dabei ist etwas passiert, das viele Trader kennen:
- rational sah der Einstieg interessant aus
- emotional fühlte er sich unsicher an
Typische Fragen:
- Ist das wirklich der Boden oder fällt der Kurs noch weiter?
- Handelt es sich nur um einen kleinen Bounce oder um den Beginn einer größeren Erholung?
- Was, wenn ich genau jetzt einsteige und der Coin noch einmal kräftig abrutscht?
Statt direkt zu handeln, haben wir uns zunächst für ein „Trockenexperiment“ entschieden:
- die Signale in einer Excel-Liste dokumentieren
- Kurs, Zeitpunkt und Signal festhalten
- nach einiger Zeit nachsehen, wie sich der Coin entwickelt hätte
In einem konkreten Fall wäre ein Profit von über 1 % in rund einer Stunde möglich gewesen. Wir haben den Trade trotzdem bewusst nicht gemacht. Das zeigt sehr gut:
- Ein Bot kann Signale liefern
- Die Entscheidung und die Verantwortung bleiben immer beim Menschen
Mehr als nur RSI: Weitere Bausteine und technische Grenzen
Im Verlauf des Projekts wurde klar: RSI und Volumen sind ein guter Start, aber längst nicht die ganze Story. Weitere Ideen kamen dazu, unter anderem:
- Fibonacci-Retracements, um potenzielle Korrektur- und Wendebereiche zu identifizieren
- Liquidations-Heatmaps von spezialisierten Portalen, um Zonen mit vielen Zwangsliquidationen zu erkennen
Technisch ist es grundsätzlich möglich, viele dieser Auswertungen auch in Python zu automatisieren. Praktisch stößt man dabei aber schnell an Grenzen:
- nicht jede externe Datenquelle bietet eine offene oder einfache API
- nicht jede grafische Darstellung lässt sich sofort sinnvoll nachbauen
- je mehr Indikatoren kombiniert werden, desto größer wird die Gefahr, interessante Chancen „wegzufiltern“
In einem Testlauf waren die Filterkriterien so streng, dass am Ende kein einziger Coin mehr als Einstiegskandidat übrig blieb. Auf den ersten Blick frustrierend, auf den zweiten Blick ein positives Zeichen: Der Algorithmus sagt in diesem Moment einfach, dass es gerade keine Setups gibt, die den eigenen Qualitätsansprüchen genügen.
Was KI hier wirklich leistet – und was nicht
In diesem Projekt war KI nie „der magische Geldvermehrer“, sondern vielmehr:
- Co-Programmierer
- unterstützt beim Schreiben und Strukturieren von Python-Code
- hilft bei der Anbindung der Börsenschnittstelle
- liefert Ideen für sinnvolle Filterlogiken und Parameter
- Sparringspartner
- stellt Gegenfragen
- weist auf Risiken hin
- erinnert daran, dass technische Signale keine Garantie sind
Was KI in diesem Kontext nicht leistet:
- sie garantiert keine Gewinne
- sie nimmt nicht die Verantwortung für Entscheidungen ab
- sie ersetzt kein Verständnis für Risiko, Marktstruktur und Psychologie
Gerade dieser Punkt wurde deutlich, als ein Signal im Nachhinein „recht hatte“ und ein zweistelliger Gewinn möglich gewesen wäre, wir aber bewusst nicht eingestiegen sind. Das ist kein Fehler, sondern ein Ausdruck von Risikobewusstsein. Lesen Sie dazu meinen ersten Artikel (aus März 2023) zum Thema Chat GPT!
Vision: Live-Signale direkt im Artikel – mit klaren Hinweisen
Die nächste Ausbaustufe dieses Projekts ist klar umrissen:
- der Bot läuft als kleines Modul auf einem Webserver
- scannt regelmäßig die Kryptomärkte
- veröffentlicht die Ergebnisse direkt in diesem Artikel
Wichtig ist dabei die Einordnung: Es soll sich dabei nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen handeln, sondern um transparente, technisch definierte Signale, zum Beispiel:
- Liste aktueller Coins, die nach definierten Regeln „überverkauft“ sind
- zusätzliche Kennzahlen wie RSI, Volumen und Zeitrahmen
- Hinweise, wie diese Daten grundsätzlich interpretiert werden können
Der Artikel würde so zu einer Art „lebender Seite“, die ein konkretes KI-/Python-Projekt beschreibt und gleichzeitig reale Marktdaten dieses Projekts einbindet.
Vorteile und Grenzen eines solchen Krypto-Bots
Vorteile
- Automatisierung: hunderte Märkte parallel scannen und Signale in kurzer Zeit finden
- Reproduzierbare Regeln: Entscheidungen auf Basis definierter Kriterien statt Bauchgefühl
- Lernplattform: ideal, um Technische Analyse, Indikatoren und Marktverhalten besser zu verstehen
Grenzen
- kein System kann Gewinne garantieren
- Marktphasen und Volatilität ändern sich
- zu komplexe Filter erschweren manchmal die Praxis
- psychologische Faktoren bleiben trotz Automatisierung bestehen
- regulatorische Rahmenbedingungen, insbesondere wenn Signale als Dienst nach außen angeboten werden
Konkrete Kauf- oder Verkaufsempfehlungen können schnell in den Bereich der regulierten Anlage- oder Finanzberatung fallen. Deshalb ist wichtig, klar zu trennen: Hier geht es um Informationen, Tools und Bildung – nicht um Empfehlungen im rechtlichen Sinn.
Häufige Fragen zu diesem Projekt
Brauche ich Programmierkenntnisse, um so einen Bot zu entwickeln?
Grundkenntnisse in einer Sprache wie Python sind sehr hilfreich. KI kann viel unterstützen, aber ganz ohne Verständnis für Logik, Datenquellen und Abläufe wird es schwierig. Entscheidend ist, die Grundideen hinter den Signalen zu verstehen.
Kann ich mit so einem Bot sicher Geld verdienen?
Nein. Ein Bot ist ein Werkzeug, keine Gelddruckmaschine. Er kann Chancen filtern, aber er kann keine Zukunft vorhersagen. Jede Form von Handel an den Finanzmärkten ist mit Risiko verbunden. Lesen Sie dazu meinen Artikel Mit Bitcoin Geld verdienen, 7 Möglichkeiten.
Warum überhaupt KI einsetzen?
KI beschleunigt das Entwickeln, hilft bei wiederkehrenden Aufgaben und macht komplexe Ideen in kürzerer Zeit testbar. Sie ersetzt nicht die eigene Verantwortung, erweitert aber die Möglichkeiten, eigene Strategien zu entwerfen und auszuprobieren.
Ist das schon Finanzberatung?
Solange es bei technischen Tools, Beispielen und Bildungsinhalten bleibt, handelt es sich nicht um individuelle Anlageberatung. Sobald konkrete Empfehlungen zu Käufen oder Verkäufen ausgesprochen werden, können regulatorische Vorgaben greifen. Genau deshalb liegt der Fokus hier auf Information und Technik, nicht auf Handlungsempfehlungen.
Was sind die nächsten Schritte?
Die nächsten Schritte liegen in der Weiterentwicklung des Algorithmus, der kritischen Auswertung der Signale und der Frage, wie lange Trades sinnvoll gehalten werden sollten. Dieser Teil wird in einem späteren Update detaillierter beschrieben, sobald genügend Erfahrungswerte vorliegen.
Kontakt, Austausch und gemeinsame Ideen
Wenn Sie
- selbst eine Idee für einen Krypto-Scanner, Bot oder Daten-Workflow haben,
- überlegen, wie Sie KI und Automatisierung in Ihrem Unternehmen einsetzen können,
- oder einfach Rückfragen zu diesem Projekt stellen möchten,
können Sie gern Kontakt aufnehmen:
- Per E-Mail: Schreiben Sie mir eine Nachricht mit Ihrem Anliegen und ein paar Stichpunkten zu Ihrer Idee.
- Per kurzem Kennenlern-Call: Freitags biete ich ein begrenztes Kontingent für kostenlose 15-Minuten-Gespräche an. In diesem Rahmen können wir besprechen,
- welche Idee Sie verfolgen,
- ob und wie sie technisch umsetzbar ist,
- und welche nächsten Schritte sinnvoll wären.
Mail schreiben: kooperationspartner@gmail.com
Termin: Jetzt vereinbaren!