Was darf eine Homepage kosten?

Die meisten Gründer stehen früher oder später einmal vor der Frage, ob sie sich eine Website anschaffen sollen und wenn ja, wie viel sie kosten soll. Wenn Sie sich ein wenig auf dem Markt der Webdesigner umschauen, werden Sie schnell merken, dass riesige Spannen zwischen wenigen Hundert Euro und einigen Tausend Euro keine Seltenheit sind.

Zuvor ist es jedoch eine Frage der späteren Nutzung. Wie soll die Seite für das Unternehmen genutzt werden? Verdienen Sie damit hauptsächlich Ihr Geld, etwa in einem Onlineshop oder stellt es nur eine zusätzliche Informationsquelle für bestehende Kunden dar, um zum Beispiel Ihre Referenzen darzustellen oder ähnliches?

Wovon die Website Kosten abhängen

Wie teuer Ihre Website wird, hängt zunächst einmal von drei wichtigen Hauptfaktoren ab:

  • der Größe Ihres Unternehmens bzw. des gewünschten Webauftritts,
  • der Größe der Agentur, die Sie mit der Durchführung beauftragen wollen und
  • ob Sie eher eine Standardlösung (Baukasten) bevorzugen oder eine Individuallösung benötigen.

Im Detail geht es aber natürlich noch um viel mehr Kriterien, die Ihr Anbieter für ein Angebot benötigt:

  • Rahmendaten zum Unternehmen (zum Beispiel Größe, Mitarbeiteranzahl, Jahresumsatz)
  • Zielsetzungen und gewünschte Funktionen der gewünschten Internetpräsenz
  • die gewünschte technische Basis
  • Arten der Geschäftsabwicklung und Kommunikation über die Website (reine Informationen oder auch die Integration von Live-Chats etc.)
  • Umfang (Anzahl der Hierarchielevels, Unterseiten)
  • Zugriffsarten
  • besondere Anforderungen und Auflagen
  • Umfang der Designerstellung
  • zur Verfügung gestellte Inhalte (Texte, Design, Blog, Forum, Shop usw.)
  • Leistungen im Bereich Multimedia
  • zu erstellende Dokumentationen und Pläne
  • Anforderungen an die Wartung
  • erwartete Besucherzahl
  • Wünsche bezüglich der Vermarktung (SEO, SEM, Marketing)

Sie sehen schon, bei dieser Vielzahl von Kriterien ist es nahezu unmöglich, eine genaue Aussage darüber zu treffen, wie viel Ihre Website kosten soll.

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Was ist nun für mich die richtige Lösung?

Das kommt darauf an, in welchem Stadium Ihrer Gründung Sie sich befinden und welche Ziele Sie mit Ihrem Internetauftritt verfolgen. Geht es Ihnen momentan nur darum, überhaupt einen Internetauftritt zu haben und möchten mit einer teuren Lösung noch warten, bis Sie wissen, in welche Richtung sich Ihr Unternehmen entwickelt, sollten Sie sich zunächst auf eine etwas günstigere Lösung einlassen.

Bei entsprechenden Auftragsbörsen lassen sich häufig bereits günstige, individuelle Webdesigns finden, die schon für 200 bis 500 Euro erhältlich ist. Sie reichen für den Anfang. Am besten lassen Sie sich ein CMS installieren (Content-Management-System), das Sie selbst gut pflegen und erweitern können. Bei einem Projekt für Einsteiger sind unter anderem WordPress und Jimdo geeignet.

Eine andere Möglichkeit ist, einen Website-Baukasten zu verwenden. Dies ist eine großartige Option für Anfänger, da es anpassbare, SEO-freundliche Vorlagen mit integrierten Lösungen bietet, um die Website schnell zu veröffentlichen. Außerdem ist es eine preiswerte Alternative. Der Betrieb einer Website mit dem Hostinger Website-Baukasten kostet zum Beispiel 2,99 Euro monatlich.

Wenn Sie dann irgendwann genau wissen, wohin die Reise gehen soll, können Sie eine professionelle Webdesign-Agentur damit beauftragen, Ihren professionellen Internetauftritt zu erstellen. Hier sollten Sie sich dann allerdings auch für eine einfache Website auf einen Preis in Höhe von 1.000 bis 1.500 Euro einstellen.

Wenn Sie bereits an dem Punkt sind, genau zu wissen, was Sie benötigen, sollten Sie am besten direkt damit beginnen, ein Pflichtenheft zu erstellen. In dieses gehen die Antworten auf die oben genannten Fragen ein. Versenden Sie dieses Pflichtenheft dann an ausgewählte Agenturen und warten Sie darauf, dass Sie entsprechende Angebote erhalten. Wenn jedoch eine individuelle Programmierung spezieller Funktionen und ähnliches erforderlich werden, sollten Sie sich besser auf ein Budget im vier- bis fünfstelligen Bereich erstellen.

Denken Sie dabei jedoch immer daran, dass das Internet der Zukunftsmarkt Nummer eins ist. Auch wenn Ihnen diese Investition momentan extrem erscheinen mag, kann sie sich je nach der Art Ihres Unternehmens innerhalb kürzester Zeit wieder amortisieren.

Die wichtigste Frage lautet:

Was bezwecke ich mit meiner Homepage?

Das ist die wichtigste Frage! Denn davon hängt die gesamte weitere Vorgehensweise ab. Wenn Sie die Website lediglich für die Außendarstellung benötigen, dann wird der Aufwand (an Zeit und/oder Geld) relativ gering sein.

Wenn Sie aber beispielsweise einenOnline-Shop installieren wollen, dann sollten Sie das nicht allein tun. Es sei denn, Sie verfügen bereits über exzellente Programmierkenntnisse und haben auch umfangreiches Wissen in puncto SEO, können die besten Texte schreiben, kennen bereits das ideale Design und haben jede Menge Zeit...

Sobald Sie mit Ihrer Website Geld verdienen wollen, dann sollten Sie die Expertise einer Agentur bzw. von einem Dienstleister in Anspruch nehmen. Wahrscheinlich werden Sie dann beim Preis erstmal schlucken, aber wenn die Qualität gut sein soll, dann müssen Sie dieses Geld investieren.

Was kostet eine Homepage über eine professionelle Internetagentur?

Beantworten Sie folgende Fragen und der WEBkalkulator lierfert Ihnen einen Angebotspreis basierend auf den Erfahrungswerten einer mittelgroßen Internetagentur mit Webdesignern, Programmierern und Grafikern.

Internetseite selbst erstellen: Kosten & Aufwand

Vorteile von Baukasten Websites

Die auf den ersten Blick kostengünstigste Variante ist, wenn Sie die Website selbst erstellen. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Baukasten Angeboten, bei denen der monatliche Preis im einstelligen Bereich liegt. Warum dann also viel Geld für Entwicklung und Design ausgeben oder eine Agentur beauftragen?

Wenn Sie als Soloselbstständiger die Zeit haben, nebenbei eine Website zu erstellen, dann können Sie das gern tun. Programmierkenntnisse sind tatsächlich nicht notwendig. Insbesondere die Baukasten Angebote sind sehr einfach zu handhaben. Damit können Sie ohne viel Aufwand selbst eine Internetseite erstellen.

Falls Sie bereit sind, ein wenig mehr Zeit zu investieren und das Design etwas individueller gestalten möchten, dann können Sie einfach eine Domain mieten und ein Contentmanagement-System installieren, wie WordPress oder Jimdo. Auch hier liegen die Kosten, die Sie monatlich für eine Homepage entrichten müssen, im unteren einstelligen Bereich.

Sie benötigen lediglich einen Anbieter, der für Sie das Hosting übernimmt und die Domain registriert. In der Regel können Sie vom Anbieter auch gleich das gewünschte System installieren lassen, wie eben WordPress oder Jimdo. Alles in allem dauert das ungefähr eine halbe Stunde.

Selbst, wenn Sie noch keine Erfahrung haben können Sie eine Homepage selbst erstellen. Der Preis für eine solche Website liegt sogar noch unter dem Preis für eine Baukasten Homepage. Allerdings gibt es auch einige Nachteile oder Gefahren, die Sie beachten müssen.

  • Geringere Kosten, als wenn Sie eine Agentur oder einen Dienstleister beauftragen
  • Umsetzung mit Baukasten System ist wirklich sehr einfach
  • Sie benötigen keinerlei Programmierkenntnisse 
  • Anbieter übernimmt für Sie Registrierung einer Domain, Hosting und Installation von WordPress bzw. Jimdo

Internetseite selbst erstellen: Nachteile

Es liegt auf der Hand, dass die größte Herausforderung darin besteht, die notwendige Zeit dafür zu finden. Das Erstellen einer Website kann sehr viel Aufwand bedeuten, je nachdem, was Sie damit vorhaben. Es besteht auch die Gefahr, dass Sie sich mit der Arbeit verzetteln.

Diese Zeit benötigen Sie wahrscheinlich eher für Ihr eigenes Projekt, also Ihr Kerngeschäft. Zudem müssen Sie sich beim Erstellen einer Homepage auch mit Dingen auseinandersetzen wie Suchmaschinenoptimierung(SEO), dem Erstellen von Texten (Content), der Sicherheit von Websites (Beispiel: SSL-Zertifikat).

Sofern Sie die nötigen Kenntnisse noch nicht haben, müssten Sie sich diese erst aneignen. Und, wie bereits erwähnt, geht es ja nicht nur darum, eine Homepage zu erstellen, sondern auch Inhalte bereitzustellen. Einfach nur Texte schreiben und veröffentlichen wird nicht reichen. Ein gutes und Nutzerfreundliches Design ist ebenfalls wichtig. Denn schließlich ist Ihre Homepage das Aushängeschild Ihres Unternehmens.

Berechnen Sie auch die sogenannten Opportunitätskosten. Das heißt, nehmen Sie Ihren Stundensatz und überlegen Sie, wie viel Stunden Sie für das Erstellen einer Website benötigen. Dann multiplizieren Sie Ihren Stundensatz mit den ermittelnden Stunden. Sie werden überrascht sein, wie hoch das Ergebnis sein wird. Und da haben Sie nicht die Garantie, dass Ihre Homepage über eine gute Qualität verfügt.

  • Zwar ein geringerer Preis, dafür ein hoher Zeitaufwand
  • Sie verzetteln sich in Details und vergessen dabei Ihr Kerngeschäft
  • Zusätzliche Kenntnisse, die im Web wichtig sind, müssen Sie sich zunächst erst aneignen

Zusammenfassung

Wenn Sie eine Homepage lediglich als reine Informationsquelle für Kunden und Interessenten benötigen, dann könnten Sie die Internetseite auch selbst erstellen. Wichtig ist dabei, dass Sie natürlich die notwendige Zeit und auch Lust dafür haben. Mithilfe eines Baukasten-Systems ist die Umsetzung wirklich einfach.

Die Kosten für eine Website mit Baukasten Prinzip oder das einfache Hosting einer Domain und Installation von WordPress liegen unter 10 Euro im Monat. Diese Vorgehensweise eignet sich aber nur, wenn Sie nicht darauf angewiesen sind, dass Sie über Ihre Website Kunden generieren.

Sobald Sie mit Ihrer Homepage Geld verdienen wollen, sollten Sie sich die Expertise eines professionellen Dienstleisters bzw. einer Agentur ins Boot holen. Der Preis für das professionelle Erstellen einer Homepage liegt im guten 4-stelligen Bereich.

Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.