So wickeln Sie einen Firmenverkauf professionell ab
Warum überhaupt eine Firma verkaufen?
Es gibt viele Gründe, warum man möglicherweise eine Firma verkaufen sollte. Dies kann aus freiwilligen Gründen geschehen, oftmals besteht aber auch eine Notsituation, die den Firmenverkauf erfordert:- finanzielle Absicherung des Firmeninhabers im Alter (Finanzierung der Rente durch den Verkaufserlös)
- gesundheitliche Probleme des Firmeninhabers
- überraschender Tod des Inhabers, Verkauf durch die Erben
- Nachfolge für den in Rente gehenden Inhaber
- zu hoher Druck durch den Wettbewerb
- Verkauf wegen einer persönlichen, beruflichen Veränderung
Schritt 1: Unterlagen aufbereiten, Unternehmen bewerten
Ehe Sie sich auf die Suche nach Interessenten machen können, benötigen Sie die Informationen zu Ihrem Unternehmen übersichtlich aufbereitet. Stellen Sie hierfür alle Informationen zusammen, die für einen Käufer von Interesse sein könnten, zum Beispiel:
- Gesellschafterverträge
- Arbeitsverträge
- Informationen zur Entwicklung und Qualifikation des Personals
- Verträge mit Lieferanten und Kunden
- Kennzahlen zum Unternehmen
- Miet- und Pachtverträge
Bauen Sie eine Art Exposé zu Ihrem Unternehmen auf, das die wichtigsten Eckdaten auf einen Blick vermittelt. Zudem sollten Sie in dieser Phase die Faktoren ermitteln, die sich auf den Kaufpreis auswirken können, zum Beispiel den Gewinn, den Nettoumsatz, die Eigenkapitalquote/-höhe, die Unternehmensgröße und die Branche. Lesen Sie hier, wie Sie den Kaufpreis eines Unternehmens ermitteln!
Der Gewinn taucht in Anzeigen zu Unternehmensverkäufen häufig als „EBIT“ (Earnings bevor Interest and Taxes“) auf.
Schritt 2: Suche nach Kaufinteressenten
Es gibt verschiedene Wege der Suche nach Kaufinteressenten, mit denen Sie fündig werden könnten:
- Kontakte in der Branche: Ihr Unternehmensverkauf kann für Konkurrenten eine Chance sein, eine weitere Filiale zu eröffnen oder Ihr Unternehmen zur Aufstockung der eigenen Lagerbestände zu nutzen.
- Verkauf an die eigenen Mitarbeiter: Der bisherige Geschäftsführer oder ein besonders fähiger Mitarbeiter übernimmt in vielen Fällen gerne den laufenden Betrieb.
Anzeigen in Unternehmensbörsen: In Unternehmensbörsen (z. B. nexxt-change) können verkaufswillige Firmeninhaber inserieren und so externe Personen darauf aufmerksam machen. So kann aktiv nach einer Unternehmensnachfolge gesucht werden. Eine Auflistung gängiger Unternehmensbörsen im Internet finden Sie im Artikel zu Unternehmensnachfolgebörsen.
Schritt 3: Verhandlungen mit geeigneten Partnern
Haben sich interessierte Käufer gefunden, so prüfen Sie diese auf Herz und Nieren. Ist Ihnen wichtig, was mit Ihrem Unternehmen zukünftig passiert und ist Ihnen daran gelegen, dass es dauerhaft Bestand hat, sollten Sie auf die Qualifikation des Interessenten achten. Er sollte im Idealfall Fachwissen und/oder Branchenerfahrung mitbringen und vielleicht sogar bereits über Erfahrung in einer leitenden Funktion verfügen. Dies gilt ganz besonders, wenn die bestehende Belegschaft übernommen werden soll. Ebenfalls entscheidend ist natürlich die Zahlungsfähigkeit des Käufers. Wichtige Fragen, die während der Verhandlung zu klären sind, sind beispielsweise:- Wie wirkt sich der Firmenverkauf für Sie und den Käufer steuerlich aus?
- Was soll mit noch laufenden Bestandskrediten passieren?
- Wie sind die Haftungsverhältnisse geregelt, besonders was in der Vergangenheit entstandene Forderungen angeht? Gibt es eine Nachhaftung?
- Wann und wie geht das Eigentum am Unternehmen auf den neuen Besitzer über?
- Werden die Mitarbeiter des Unternehmens übernommen?
- Welcher Preis ist für das Unternehmen angemessen?
- Was passiert mit den Räumlichkeiten? Können Pachtverträge übernommen bzw. eigene Räumlichkeiten abgekauft werden?
Schritt 4: Einigung, Verkauf und Gewerbeabmeldung
Sollten Sie sich mit dem potentiellen Geschäftspartner oder Käufer auf einen fairen Verkaufspreis geeinigt haben, wird der Verkauf der Firma, die Abwicklung und letztendlich die Gewerbeabmeldung in die Wege geleitet.