Am von Torsten in Ratgeber geschrieben
Geschäftsidee

Basteln, Häkeln, Handarbeit: Kreativ selbständig machen

Im handwerklichen Bereich gibt es kaum Grenzen für Ihr Angebot – alles, was Sie mit Ihren Händen produzieren können, ist ein potenzielles Produkt.  Besonders häufig sind es junge Mütter, die während ihrer Zeit beim Nachwuchs zuhause ihre kreative Ader entdecken.

Handabdrücke
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihr Hobby zum Beruf zu machen?
© Rudolpho Duba / Pixelio

Wenn man ein Händchen für Hand- und Bastelarbeiten hat, spricht es sich im Normalfall schnell herum, dass man basteln, nähen, stricken oder ähnliches kann – schon ist der Grundstein für eine eventuelle Selbstständigkeit gelegt.

Was Sie anbieten können

Besonders häufig sieht man:

  • individuelle Bekleidung für Babys, Kinder, Damen und Herren
  • Accessoires wie Schals oder Haarschmuck
  • Taschen und Beutel
  • Schmuck
  • Alles rund um Kinder und Babys (z. B. Spielzeug, Decken)
  • Dekoration für die Wohnung
  • Kunst (z. B. Fotografien, Mosaike, Malereien)
  • u. v. m.

Einer der wichtigsten Trends im Internet Business ist es, individualisierte Produkte anzubieten. Dies können Sie besonders im Bereich der Handarbeit und Bastelei problemlos tun. So können Kunden beispielsweise die gewünschten Stoffe für genähte Bekleidung auswählen, ihr Bastelwerk mit einer persönlichen Stickerei bestellen oder aus verschiedenen Varianten wählen.

Preiskalkulation

Die Preiskalkulation ist bei dieser Art von Geschäft besonders wichtig. Hier ist nämlich nicht nur das Material mit einem entsprechenden Materialzuschlag zu berücksichtigen, sondern auch Ihre Arbeitszeit. Letztere wird in den meisten Fällen den größeren Anteil am Preis ausmachen. Kalkulieren Sie auf jeden Fall großzügig, damit Ihnen unter dem Strich auch noch etwas bleibt.

Vermarktung von Basteleien

Es bietet sich an, Hand- und Bastelarbeiten über das private Umfeld zu vermarkten, z.B. mit einer Bastelschule (siehe nächster Abschnitt). Wie eingangs schon angesprochen, spricht es sich gewöhnlich schnell herum, wenn jemand so etwas kann. Wenn Ihre Freunde und Verwandten ein wenig die Werbetrommel für Sie rühren, werden Sie schnell Ihre ersten Aufträge erhalten.

Besonders leicht fällt allerdings auch die Vermarktung über das Internet. Eine sehr beliebte Plattform hierfür ist Dawanda. Hier können Verkäufer Ihre handgemachten Produkte jeglicher Art und Couleur anbieten – perfekt auch für Selbstgenähtes, Gestricktes oder Gebasteltes. Als Verkäufer müssen Sie allerdings eine Angebotsgebühr sowie im Fall eines Verkaufs eine Provision bezahlen – beziehen Sie diese Größen in Ihre Preiskalkulation mit ein.

Für die Vermarktung Ihrer Handarbeiten sollten Sie außerdem einen Blog anlegen. Hier können Sie beispielsweise regelmäßig über Ihre aktuellen Neuschöpfungen berichten. Häufig kommen dann Anfragen von Lesern herein, denen Ihre Produkte gefallen. Nutzen Sie unbedingt auch die Möglichkeit, sich mit anderen Bastlern zu vernetzen, denn in diesem Bereich wäscht oft eine Hand die andere.

Selbständig machen mit einer Bastelschule

Am Anfang steht eine Analyse des Marktes. Auf Interessenten stößt man vor allem in Neubaugebieten und Gegenden, wo viele junge Familien angesiedelt sind. Dies ist die potentielle Zielgruppe, da es hier zum einen überdurchschnittlich viele Hausfrauen gibt, die gerne wieder unter Leute kommen und gleichzeitig noch etwas für ihr Zuhause tun möchten. Zum anderen können Kinder ab einem bestimmten Alter ebenfalls an altersgerechten Bastelstunden teilnehmen.

Die finanzielle Seite

Diese Geschäftsidee kann durchaus rentabel sein, allerdings muss hier gut kalkuliert werden, damit der Plan aufgeht. An Grundausstattung benötigt man prinzipiell nicht viel. Mit Bastelwerkzeug wie Schneidgeräten, Klebern und dem wichtigsten Zubehör ist man bereits bestens ausgestattet. Hinzu kommt dann natürlich von Stunde zu Stunde das Bastelmaterial, also beispielsweise Tonpapier, Keilrahmen oder Perlen. 

Auf der Einnahmenseite stehen Teilnahmegebühren und Materialgebühren. Je nach Länge und Thema des Bastelkurses können pro Teilnehmer zwischen 5 und 8 Euro an Teilnahmegebühren verlangt werden. Die Gesamteinnahmen richten sich dann natürlich nach der Anzahl der Teilnehmer. Bewährt haben sich sechs bis acht Teilnehmer, mehr sind nur bei sehr einfachen Bastelthemen möglich. Die Einnahmen pro Kurs belaufen sich also auf 30 bis 65 Euro. Hinzu kommen dann noch die Materialgebühren, die von Kurs zu Kurs neu kalkuliert werden müssen, je nachdem, welches und wie viel benötigt werden.

Die Werbung

Das Geschäft mit den Bastelkursen läuft prinzipiell sehr gut über Mundpropaganda, sodass Werbung im engeren Sinne nicht mehr nötig ist, wenn es erst einmal angelaufen ist. Anfänglich lohnt es sich, Flyer an prädestinierten Stellen auszulegen. Hierfür bieten sich beispielsweise Friseursalons, Supermärkte, Kindergärten und Schulen an. Auch eine kleine Anzeige in der Tageszeitung kann sich durchaus am Anfang lohnen.

Organisatorisches

Bastelkurse können entweder in eigenen Räumlichkeiten abgehalten werden, wenn man den Platz dafür hat, oder direkt beim Kunden. Wenn sich eine Gruppe Interessierter zusammenfindet, die sich kennen, kann der Kurs jederzeit bei einer der Teilnehmer stattfinden.

Übrigens lässt sich diese Geschäftsidee jederzeit noch gut erweitern um das Thema Handarbeiten. Auch wenn die Handarbeiten heute keinen großen Stellenwert einnehmen (oder gerade deshalb) haben viele Menschen Interesse daran, das Häkeln, Stricken oder Nähen zu lernen. Dies wäre ein weiterer Ansatzpunkt für die Geschäftsidee.

Fazit

Wenn Sie sich mit Basteleien oder Handarbeiten selbstständig machen, kann man wohl durchaus davon sprechen, sein Hobby zum Beruf machen zu wollen. Es gibt wohl kaum eine erfüllendere Arbeit. Seien Sie sich aber stets dessen bewusst, dass Sie den Umfang in einem gewissen Rahmen halten müssen. Da Sie die bestellten Produkte selbst anfertigen müssen, ist Ihre Kapazität naturgemäß auf Ihre Freizeit beschränkt. Lieferschwierigkeiten wegen Zeitmangels kommen bei den Kunden nicht gerade gut an.

Gründerlexikon.de-Autor: Torsten
Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.

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