Onlinemarketing selber machen oder Agentur beauftragen?

Die Frage "Make or buy" lässt sich sehr schnell mit "Es kommt auf die Kosten an" beantworten, so ist es auch im SEO, als einer Teildisziplin des Onlinemarketings. Betrachten Sie also die Kosten für Suchmaschinenoptimierung und zwar sowohl Ihre eigenen Kosten als auch die einer Agentur als Outsourcinglösung.

Führt das bloße Vorhandensein einer Webseite automatisch zum Erfolg? Mit Sicherheit nicht, denn Erfolg hat schon in Zeiten des Nichtinternets Arbeit und Anstrengung bedeute und so ist es auch im Onlinezeitalter. Vorab möchte ich direkt behaupten: Ohne Arbeit reich werden, klappt nicht. Ebenso wenig bekommen Sie von einer Agentur wahnsinnige Leistungen im Bereich SEO für kleines Geld, sparen damit Unmengen an Eigenleistung und machen auf diese Weise monatlich immense Umsätze. Nein, vergessen Sie´s, das geht nicht und wenn doch, war es Glück, dann würde ich keinem verraten wie Sie das gemacht haben.

Was heißt eigentlich SEO?

Die Abkürzung SEO steht für Search Engine Optimization und meint die Suchmaschinenoptimierung von Webseiten. SEO verfolgt das Ziel nach Eingabe bestimmter Begriffe die optimierte Seite innerhalb der Top 5 Ergebnisse der Suchmaschinen wie Google, MSN oder Yahoo zu sehen.

Suchmaschinen sind im Internet unumgänglich, wenn es um die Suche von Informationen und Diensten geht. Es erscheinen zwar eine Fülle von Ergebnissen (oft mehrere hunderttausend), der Suchende beschränkt sich meist auf die Suchergebnisse auf der ersten Suchergebnisseite. Aus diesem Grund ist es für einen Seitenbetreiber enorm wichtig, möglichst „ganz oben“, am besten auf Platz 1 zu erscheinen. Ein SEO (Wie der Suchmaschinenoptimierer auch kurz genannt wird) oder eine SEO Agentur ist eben darauf spezialisiert, das Ranking (also die Reihenfolge der Suchergebnisse) der betreffenden Seite durch vielfältige Maßnahmen in den Suchmaschinen für seinen Kunden zu beeinflussen und positiv zu verbessern. Welche Mittel und Wege es gibt, verrät der Grundkurs Suchmaschinenoptimierung hier im Gründerlexikon.

Wie kommt aber Onlineerfolg zustande?

Die Frage ist, wie kann man mit dieser virtuellen Visitenkarte, die sich Webseite nennt, erfolgreich werden? Richtig, man benötigt ein gutes Onlinemarketing und am besten ein Konzept dazu, genau so wie es offline auch gehandhabt wird. Marketing heißt Verkaufsförderung und Onlinemarketing fördert zunächst die Bekanntheit im Netz und insbesondere bei den Suchmaschinen, um besser gefunden und ggf. auch geklickt zu werden. Das ist quasi die Vorraussetzung, um später online oder auch offline mehr Kontakte zu schließen, mehr verkaufen zu können oder andere gewollte Aktionen zahlreicher durchführen zu können (je nachdem wo das Ziel des Unternehmers liegt).

Onlinemarketing ist also ein Bestandteil des konventionellen Marketings, ein Instrument der Verkaufsförderung, mit dem Ziel den Unternehmensumsatz und langfristig auch den Unternehmensgewinn zu steigern.

Hier gibt es zu allererst zwei Wege, zwischen denen man wählen kann:

  1. Völlig eigenständige Gestaltung des Onlinemarketingkonzepts und ebenso eigenständige Umsetzung dieses Konzeptes
  2. Beauftragung einer Agentur mit dem Ziel, ein individuelles Onlinemarketingkonzept zu erstellen und umzusetzen.

Zunächst: Der eigene Werbeauftritt

Eine Website, ein Webshop, ein Blog oder ein andersgearteter Internetauftritt soll zu aller erst einmal zielführend sein. Ein solcher Auftritt kostet in der Regel Geld und wenn es nur für die Nutzung der Website selbst und die Bereitstellung der Domain ist. Dieses investierte Geld soll sich natürlich amortisieren und in Zukunft zu Gewinnen führen. Jeder Unternehmer weiß daher längst, dass die eigene Webseite im Google-Ranking so weit wie möglich vorne zufinden sein sollte. Aber nicht zu irgendetwas, sondern zu ganz bestimmten, vom Unternehmer zu definierenden Suchbegriffen.

Gutes Ranking bei Google muss das Ziel sein

Logischerweise kaufen die Kunden am ehesten auf den Seiten ein, die ihnen bei ihrer Suche als erstes angezeigt werden. Ein Grund mehr also, warum jeder Unternehmer der auch Umsätze über das Internet erzielen oder dort Aufträge akquirieren möchte, ein möglichst gutes Ranking als klare Zielsetzung haben muss.

Wer keine Erfahrungen mit der Gestaltung einer Website hat und den Begriff SEO noch nie zuvor gehört hat, wird hier schnell an seine Grenzen stoßen. Denn eins ist Fakt: die Gestaltung eines Internetauftrittes, der als Onlinemarketingplattform genutzt werden soll, macht die Nutzung ganz bestimmter Techniken (Onpage- undOffpageoptimierung) notwendig. Ob es hier um die Gestaltung und Formulierung der Texte auf der Seite an sich geht oder einfach um die Überschriften und Unterüberschriften und die generelle Gestaltung der Seite, es gibt viele Kriterien (wohl über 250 Einzelkriterien die Google unterscheidet, einige davon wurden in einer Art Ranking von Searchmetrics zusammengestellt), die für Suchmaschinen wie Google eine Rolle spielen und deshalb bei der Erstellung eines Webauftrittes beachtet werden müssen. Wer kann das als Unternehmer neben seinem eigentlichen Kerngeschäft leisten? Daher ist die Frage von Agentur oder selber machen eine Frage von Zeit und Ersparnis, denn ein Unternehmer denkt betriebswirtschaftlich, und stell fest:

Wenn ich SEO selber mache kostet es x Euro, gebe ich es an eine Agentur ab und es kostet dadurch weniger, habe ich Geld verdient. Also gebe ich es ab. Kostet es mehr, sollte ich es nicht abgeben und selber machen oder ganz lassen.

Selbstverständlich spielt die Qualität auch eine Rolle, die ich hier mal als gleich voraussetze. Aber diese Betrachtungsweise führt Sie sehr schnell zu der Frage:

Wie viel Zeit benötigt man für Suchmaschinenoptimierung im Monat?

Um die Frage richtig beantworten zu können, formuliere und die Frage etwas um:

"Wie viele Stunden würden Sie für monatlich 100 Euro arbeiten?"

Wenn ich von einem durchschnittlichen Stundensatz eines Unternehmers von 40 Euro netto (das ist in der Tat sehr oft viel zu wenig und branchenabhängig) ausgehen, sind das monatlich 2,5 Stunden, die Sie mit sämtlichen Aufgaben rund um die eigene Webseite zubringen müssen. An diesem Rechenbeispiel erkennt sicher jeder, dass man in 2,5 Stunden wirklich nicht die Masse schafft und schon gar nicht, wenn man das eigentliche Fachwissen fehlt und Sie sich erst einmal weiterbilden und belesen müssen.

Damit ist auch die Frage beantwortet, ob man für 100 Euro monatlich eine gute Hilfe in Sachen Suchmaschinenoptimierung bekommet. Seo Agenturen kalkulieren sehr häufig mit Stundensätzen von 100 bis 150 Euro, was kalkulatorische und betriebsinterne Gründe hat und jeder Unternehmer nachvollziehen kann, der mehrere Mitarbeiter beschäftigt.

Ich für meinen Teil kalkuliere etwa 10 bis 20 Stunden Arbeitszeit pro Monat, um den anstehenden Aufgaben in Sachen Suchmaschinenoptimierung und Onlinemarketing gerecht zu werden.

Aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich zur Zeitfrage folgendes beitragen:

Suchmaschinenoptimierung ist bei mir keine Arbeit, die ich einmal im Monat zu einem festgelegten Datum durchführe, sondern ich bin ständig am optimieren, sowohl auf der Seite selbst, als auch abseits von meiner Webseite. Es ist ein ständiger und fortlaufender, immer währender Prozess, den man nicht einfach abstellen oder ein- und ausschalten kann. Sobald man ihn abstellen würde, hätte man selbstverständlich einen Wettbewerbsnachteil und würde früher oder später im Ranking der Suchmaschinen zurückfallen und damit weniger Besucher und weniger Umsatz bekommen. Meine oben geschätzten monatlichen SEO Zeiten mit einem Stundensatz von 40 Euro netto multipliziert sind also 400 bis 800 Euro monatlich. Bei einem Agentursatz von 100 Euro netto, reden wir bereits von 1.000 bis 2.000 Euro monatlich.

Empfehlenswerte Seiten, Lexika und Wikis zum Thema Suchmaschinenoptimierung & Co.

Von mir empfohlene SEO Lexikon - hier werden viele Fachbegriffe erläutert und auch Zusammenhänge dargestellt.

Lexika:

Wikis:

Lösung: Outsourcing?

Jeder Unternehmer wird bei diesen Größenordnungen recht schnell sagen:

"Das Geld spare ich mir, das kann ich selber machen."

Aber auch dabei kann ich Ihnen mit einem Rechenbeispiel gut zeigen, dass mal abgesehen von der Qualität, auch sehr viel Geld auf dem Spiel steht.

Zunächst sollten Sie sich fragen, haben Sie selbst tatsächlich das nötige Wissen der Branche oder müssen Sie noch Zeit investieren, um dieses Wissen zu erlernen, denn das bekommen Sie beim besten willen nicht über Nacht geschenkt.

Gehen wir also davon aus, Sie trauen es sich zu, die Optimierung Ihrer Webseite und die Zielerreichung des Unternehmens im Bereich Onlinemarketing selbst zu erbringen. An dieser Stelle müssen Sie Ihre Opportunitätskosten ermitteln, also die Kosten, die Ihnen entstehen, weil Sie in der Zeit der Suchmaschinenoptimierung Ihrer Webseite nicht Ihrem Hauptgeschäft nachgehen können. Sie verlieren also bereits jetzt Geld, weil Sie sich nicht mehr Ihrem Kerngeschäft widmen. Wie kann man das berechnen? Die einfachste Variante ist die Multiplikation der aufgewendeten Zeit mit einem internen Stundenverrechnungssatz, den Sie für sich selbst festgelegt haben. Der Einfachheit halber können Sie den Stundensatz nehmen, den Sie auch Ihren Kunden für eine Stunde Ihrer Arbeit in Rechnung stellen.

Beispiel:

Sie möchten mit Ihrem Onlineshop Sanitärzubehör, Sanitärmöbel und ähnliches verkaufen. Vor Ort machen Sie das bereits in einem eigenen Ladengeschäft und Sie bieten Ihren Kunden auch die Installation und Wartung Ihrer Produkte an. Diesen Service berechnen Sie Ihren Kunden mit einem Stundensatz von 40 Euro netto. Nun entscheiden Sie sich dafür, die Suchmaschinenoptimierung für Ihren Webshop selber in die Hand zu nehmen. Bei den besagten 10 bis 20 Stunden entstehen auf diese Weise Kosten von 400 bis 800 Euro monatlich, denn Sie könnten ja in der Zeit bei Ihren Kunden vor Ort arbeiten und 40 EUR in Rechnung stellen. Hinzu kommen Kosten für SEO Weiterbildung und gegebenenfalls Kosten für entstehende Fehler, die Ihnen als Anfänger mit Sicherheit unterlaufen werden.

Welche SEO Agenturen gibt es?

Ich habe mir mal erlaubt, einige Webseiten zusammenzutragen, welche SEO-Agenturen listen. Dabei wird teilweise sogar ein Rating durch die Besucher angeboten, so dass die Qualität der einzelnen Agenturen bewertet und verglichen werden kann. Andere Verzeichnisse sind dagegen kostenpflichtig und können von den Agenturen gegen eine Gebühr genutzt werden. Neben SEO-Agenturen sind bei einigen Webseiten auch andere Dienstleistungen, wie zum Beispiel Affiliate-Marketing-Agenturen, E-Mail-Marketing- Agenturen oder andere Dienstleister gelistet. Ich nehme mir persönlich keine persönliche Wertung zu den einzelnen Agenturen heraus oder zu den Anbietern der folgenden Listen und Verzeichnisse:

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Agentur nehmen oder SEO selber machen?

Leider kann ich diese Frage nicht eindeutig beantworten, wie so viele Experten aus der SEO Szene. Es gibt sehr viele Modelle zu dem was SEO kostet, z.B. stundenbasierte Abrechnung, pauschale Abrechnung oder erfolgsorientierte Abrechnung. Letztlich kommt es aber auf das individuelle Projekt, die Größe und auch geleistete Vorarbeiten an, wie Sie als Auftraggeber das genaue Ziel definieren, was wollen Sie konkret erreichen, wie viel an SEO bei Ihrem Projekt bereits geleistet wurde usw. usw. usw. Letztlich ist es aber immer eine Frage von: Was bekomme ich in welcher Qualität und wieviel muss ich dafür aufgeben? Daher meine Tipps, um doch eine Entscheidung treffen zu können.

2 Tipps von einem Webseitenbetreiber mit mehr als 10 Jahren Erfahrung im Onlinebusiness

1. Holen Sie sich von mindestens 3 Agenturen ein detaillierten Kostenvoranschlag ...

... und vergleichen Sie nun, die angebotenen Leistungen und auch die dafür berechneten Honorare. Da Sie selbst nicht in der Lage sind, SEO durchzuführen (sonst würden Sie ja nicht über die Agenturen nachdenken), unterstelle ich Ihnen einfach, dass Sie kein Experte im Bereich Suchmaschinenoptimierung sind, sich nicht mit Fachbegriffen und / oder Technik auskennen und daher unterstelle ich Ihnen weiterhin, dass Sie auch den Kostenvoranschlag einer SEO Agentur nicht einschätzen und verstehen können. (Sollte dem nicht so sein, entschuldige ich mich an dieser Stelle in aller Form und behaupte das Gegenteil.) Ich kann Ihnen daher nur meinen zweiten Tipp ans Herz legen:

2.  Lassen Sie die Ihnen nun vorliegenden 3 Angebote der SEO Agenturen von einem Experten prüfen ...

Der Experte muss eingehend Ihr Projekt prüfen und kennen. Er muss sich mit Ihren Zahlen und Statistiken identifizieren, Ihre Ziele analysieren und er darf nicht selbst Inhaber, Teilhaber oder Mitarbeiter einer SEO Agentur sein. Der Experte muss die Kostenvoranschläge dahingehend einschätzen, ob diese in Preis und Leistung angemessen, nötig und umsetzbar sind. Fraglich ist nun, wo Sie einen solchen Berater herbekommen. Und Sie haben recht, ein solcher Experte kostet richtig viel Geld, kalkulieren Sie also einen Stundensatz von 100 bis 300 Euro oder mehr ein. Eine Analyse der Angebote wird sicherlich einen kompletten Arbeitstag oder vielleicht sogar mehr brauchen, so dass diese Vorabanalyse richtig teuer wird. Vielleicht sollten Sie auch die Auswahl der Agenturen, von denen Sie ein Angebot für SEO Leistungen benötigen, mit dem Berater zusammen durchführen.

Im besten Fall haben Sie im Ergebnis dieser Expertenmeinung eine Agentur an der Hand, die Ihnen in der Zukunft richtig gute Arbeit und ebenfalls eine Geldersparnis liefert. Das Risiko des Scheiterns durch Geldverlust wird also durch diese erhebliche Investition in den Experten im Vorfeld minimiert.

Erst nach so einer unabhängigen Einschätzung können Sie entscheiden, welche und ob überhaupt eine Agentur die notwendigen Dienste leisten kann.

Das Ergebnis Ihres Beraters könnte aber auch lauten:

"Sie haben selbst keine Ahnung von Suchmaschinenoptimierung, finden auch keine seriöse SEO Agentur, die ihr fehlendes Wissen adäquat ausgleicht und Sie haben zudem keine oder wenig Ahnung von Technik und Programmierung."

An dieser Stelle sollten Sie sich vielleicht die Frage stellen, ob der Weg ins Internet für Ihr Geschäft wirklich das Richtige ist?

Am Schluss noch eine Infografik zum Thema SEO Kosten, die mir an dieser Stelle ganz passend erschien

Infographic by SEOmoz & AYTM Market Research

Muss man als SEO studiert haben?

Im Grunde genommen hat das Jens in seinem Artikel bereits sehr gut zusammengefasst. Ich möchte dennoch meine Meinung dazu schreiben, da ich im Gegensatz zu Jens, der Informations- und Wissensmanagement studiert hat, Betriebswirtschaft belegt habe, daher von Haus aus nicht programmieren kann.

Meine Kenntnisse setzen sich so zusammen

  1. Schnelles tippen, aber kein 10 Fingersystem, daher sind viele Buchstabendreher und Korrekturen nötig, das nervt mich am meisten.
  2. Mittlerweile denke ich HTML und CSS zu beherrschen. Gelernt durch learning by doingself html und trial and error
  3. Etwas Englisch für Fachbegriffe durchaus nötig und brauchbar.
  4. Fachkenntnisse der Betriebswirtschaftslehre durch ein BWL Studium, insbesondere Rechnungswesen, Steuerrecht, Investition und Finanzierung, Wirtschaftsrecht, Marketing, Unternehmensführung, Personalwesen usw.
  5. Fachkenntnisse des Steuerrechts durch die Berufsausbildung zum Steuerfachangestellten.
  6. Fachkenntnisse der Unternehmensgründung und Unternehmensberatung durch die Tätigkeit als freiberuflicher KfW Gründungsberater.
  7. Fachkenntnisse aufgrund der Dozententätigkeit bei diversen Bildungsträgern.
  8. Fundierte Kenntnisse zur Existenzgründung mit eBay & Co - aufgrund einer Autorentätigkeit für ein Fachmagazin.

Grundsätzlich Studium?

Wie auch Jens bereits schrieb, ist ein Studium nicht die Voraussetzung für den Job als SEO, doch was bringt es für Vorteile? Bei mir persönlich war es so, dass ich keine Programmierkenntnisse oder ähnliches hatte, um meine Projekte allein und nach meinem Geschmack umsetzen konnte. Allerdings kam mir meine Ausbildung, insbesondere mein Studium zu gute, da ich so unheimlich viel Content im Kopf hatte, welcher verarbeitet und online gestellt werden konnte. Also tippen, tippen und nochmals tippen. Nun musste ich jemanden finden, der diese Inhalte auch technisch im Netz verarbeiten konnte. Also eine Website nach meinen Vorstellungen programmieren konnte.

Wichtig aber nicht entscheidend - Programmierkenntnisse

Die Programmierkenntnisse (PHP, MySQL) waren aus späterer Sicht nicht mehr so entscheidend, da ich Programmierer fand, die dies schneller umsetzen konnten, als ich es selber jemals hätte machen können. Somit fand der Leitsatz der BWL wieder seine Anwendung: Konzentriere dich auf deine Kernkompetenzen. Lass also andere die Arbeiten machen, die du selbst nicht kannst. Das hat sich bewahrheitet, denn heute gebe ich alles ab, was andere besser, schneller und auch billiger hinbekommen als ich selbst. Das nicht programmieren können hat aber gerade in der Test und Lernphase zu vielen Fehlversuchen und Fehlprojekten geführt, die ich wiederum teuer bezahlen musste. Somit habe ich mir meine Fehler, die Erfahrungen und die Erkenntnisse daraus teuer erkaufen müssen.

Man muss kein Studium haben, denn jeder kann sich Geschäftspartner suchen und Arbeiten verteilen. Selbst die eigenen Ideen entwickeln und den Rest im wahrsten Sinne des Wortes andere machen lassen. Um aber auf die Ideen zu kommen, die entsprechenden Inhalte zu liefern und zu kombinieren, Nischen zu finden, clevere und interessante Konzepte umzusetzen half mir das Studium ungemein. Hätte ich selbst programmieren können, wären mir wahrscheinlich weniger Ideen gekommen, da ich mich auf das Programmieren konzentriert hätte. Und dort hätte ich mich wahrscheinlich in einer Sackgasse verrannt oder an einer Sache fest gebissen, so zusagen, betriebsblind geworden.

Bild Torsten Montag mit weißem Hemd, sitzend
Gründerlexikon-Redaktion Torsten Montag

Torsten Montag ist seit 2004 als Chefredakteur inhaltlich für das Gründerlexikon verantwortlich. Er ist regelmäßig Interviewpartner sowie Gastautor von Fachbeiträgen externer Medien zum Thema Gründung und Selbständigkeit. Bevor er gruenderlexikon.de gegründet hat, war er als Steuerfachangestellter und Betriebswirt ua. bei PwC und einer Steuerkanzlei in Thüringen tätig.